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3 einfache goldene Regeln für Hundetraining

3 einfache goldene Regeln

3 einfache goldene Regeln für Training und Umgang mit Hund

Wünschst Du Dir manchmal einen klaren Wegweiser, wie Du Dich in bestimmten Situationen Deinem Hund gegenüber verhalten solltest? Hier hast Du ihn.
Die 3 einfachen goldenen Regeln für Training und Umgang mit Hund.

Einfache goldene Regel #1

Höre auf, Grenzen vor allem von außen zu setzen, den Hund ständig einzugrenzen.

Beginne statt dessen, die Grenzen des Erlaubten immer mehr zu erweitern.

Das gelingt Dir, indem Du die allermeiste Zeit positive Verstärkung betreibst.

Verstehe dazu, dass Positive Verstärkung nicht einfach Kekse werfen ist. Sie folgt Regeln und Du benötigst dazu einiges an Wissen und Können. Nur dann entfaltet die positive Verstärkung ihre wundervolle Kraft.

Lies Dich hier tiefer ein zum Thema: „Was ist positive Verstärkung?“

Öffne Dich für diese Trainingstechnik, weil es sich mehr als rentiert. Du erlebst, wie Dein Hund aufblüht, und ihr auf einmal eine gut fließende Kommunikation habt. Dein Hund versteht Dich viel besser, und hat Freude, mit Dir gemeinsam etwas zu machen. Ängstliche Hunde werden mutiger, eigenständige Hunde lassen sich lieber auf ihre Menschen ein.

Und Du lernst ganz nebenbei, wie viele wundervolle Verhalten Dein Hund eigentlich jetzt schon zeigt. Du wirst stolz sein, und Deinen Vierbeiner mit ganz anderen Augen sehen. Du hast Dinge an die Hand bekommen, mit denen Du in jeder Situation handlungsfähig bist, und immer eine Lösung findest, egal wie schwierig die Situation momentan für euch wäre.

All das und noch viel mehr kann die positive Verstärkung. Ganz ehrlich: Das ist so viel besser als das leidige Bestrafen…

In diesen Beiträgen kannst Du mehr erfahren über Belohnung und Strafe:

„Belohnung und Strafe im Hundetraining“
„Warum belohnen wir den Hund?“

Einfache goldene Regel #2

Beherrsche Dich selbst. Auch und besonders dann, wenn es deinem Hund gerade nicht gelingt.

Selbstbeherrschung lässt Dich zuverlässig freundlich und souverän reagieren – so wie es eine Führungspersönlichkeit tun sollte. Damit gewinnst Du an Wert in den Augen Deines Hundes. Dein Hund wird Dir eher vertrauen und Deinen Ideen und Lösungsansätzen folgen.

Unbeherrschtheit dagegen zeigt Deinem Hund, dass er sich doch nicht auf Dich verlassen kann. Manchmal reagierst Du freundlich und manchmal sauer. Er kann sich nicht auf Dich verlassen. Dummerweise verknüpfen Hunde nur äußerst selten das Schimpfen und Strafen mit ihrem eigenen Verhalten, sondern viel eher mit der gesamten Situation und dem Auslöser – was folglich für noch stärkeres unerwünschtes Verhalten sorgt.

Unbeherrschtheit macht Dich zu einem Risikofaktor. Dein Hund hat in Situationen, in denen er aufgeregt, aggressiv oder ängstlich reagiert, sowieso schon ein Problem. Und jetzt bekommt er durch Dich auch noch Probleme. Ist das fair? Nein.

Du möchtest Deinem Hund helfen, sich gut zu fühlen, und der Situation gegenüber gelassen zu reagieren. Also bleibe selbst gelassen! Hilf ihm mit den Techniken der Positiven Verstärkung, z verstehen, welches Verhalten „gutes“ Verhalten ist und dass es sich lohnt, dieses Verhalten zu zeigen. Überfordere ihn nicht, und Dich auch nicht. Trainiere nicht erst mitten in einer Begegnung, die viel zu schwierig ist. Sondern übe alles separat, ohne die eigentliche Situation.

Angepasste Trainingsschritte, angepasste Belohnungsfrequenz, der richtige Ort der Belohnung, der richtige Zeitpunkt für das Markersignal – alle diese Dinge sind wichtig für Dein Training. Gib Dir auch Zeit, diese Dinge einmal gründlich zu lernen. Schwierig ist es nicht – und dennoch brauchst Du etwas Zeit. Sei also mit Dir selbst so geduldig wie mit Deinem Hund.

Wenn Dich das mit dem Markersignal interessiert, lies hier: „Warum Dir ein Markersignal Vorteile bringt“

Einfache goldene Regel #3

Störe und ärgere Deinen Hund nicht. 

Ein ruhender Hund wird nicht angefasst. Ein im Weg liegender Hund kann (meistens) umgangen werden.  Es spricht nicht für Dich als Führungspersönlichkeit, wenn Du wegen solcher Kleinigkeiten jedes Mal einen Aufstand machst.

Lies die Körpersprache genau und kenne die Bedeutung der kleinen Zeichen. Halte Dich an ein „Nein“ Deines Hundes. Ja, richtig gelesen, Dein Hund darf „Nein“ sagen – auch wenn ich Dir von ständigem „Nein“-Sagen abrate. Warum? Du hast andere Möglichkeiten als Dein Hund! Lies gerne hier mehr zum Thema: „So sagst Du Deinem Hund Nein“.

Berühre ihn nicht ständig, ohne dass er es mag. Der „Liebevolle“ Stubser auf die Nase ist aus Hundesicht eine Strafe. Stelle Dir einfach mal vor, Deine Lebenspartner*in würde Dir ständig ins Gesicht grabschen oder auf die Nase stubsen.  Fänden wir nicht gut, oder?

Tippe nicht mit dem Finger auf den Po, wenn er sich hinsetzen soll. Es sei denn, Du kannst nicht sprechen und Dein Hund nicht hören. Solche Maßnahmen zählen bei mir bereits zu den aversiven Mitteln, die ich nicht verwende. 

Übe Dich darin, wirklich minimal-invasiv zu trainieren.

Dinge die Du direkt an Deinem Hund tun willst, solltest Du immer ankündigen.

  • Anfassen, Streicheln
  • Augen auswischen
  • Zecke oder anderes entfernen
  • An-und Ableinen
  • Gesschirr oder Halsband anziehen
  • Pfote aufnehmen
  • Bürsten
  • Ohren anschauen oder reinigen
  • usw.

Übe die Dinge, die Dein Hund nicht von selbst „ganz normal“ mitmacht. Es ist nicht „normal“, dass ein Hund „schon immer “ Angst vor diesem oder jenem hatte und/oder regelmäßig zu etwas gezwungen werden muss. (z.B. Pfoten abputzen, Bürsten usw.)
Üben bedeutet: Einsatz von passenden Verstärkern, kleinschrittiges Training im Tempo des Hundes, nach einem Plan, der immer wieder angepasst wird.

Warum das Ganze? 

Ganz einfach:
Du reduzierst unnötigen Stress. 

Stress ist (grob gesagt) DIE Ursache schlechthin für unerwünschtes Verhalten.

Reduzierst Du Stress, verringerst Du die Wahrscheinlichkeit, dass unerwünschtes Verhalten auftritt.
Je besser es deinem Hund insgesamt geht, um so schöner wird eure Beziehung und euer Zusammenleben.

Nochmal alle 3 goldenen Regeln in Kurzform:

  1. Höre auf, Grenzen vor allem von außen zu setzen.
  2. Beherrsche Dich selbst.
  3. Störe und ärgere Deinen Hund nicht.

Über die Autorin Bettina Haas

Bettina Haas, Hundetrainerin aus Leidenschaft, zeigt dir, wie du zum besten Freund und Trainer für deinen Hund wirst. Damit du schnell und nachhaltig zum Erfolg kommst und dein Leben mit Hund (wieder) richtig genießen kannst!

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