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Oh Schreck, es kommt Besuch? So klappt es mit deinem Hund!

Fotolia ©️ javier brosch

Oh Schreck, es kommt Besuch?

So klappt es mit deinem Hund!

Eigentlich freust du dich auf deinen Besuch. Du hast alles vorbereitet, Essen gekocht und den Tisch hübsch gedeckt. Wenn da nur nicht dein Hund wäre….

Was Hunde so alles tun, wenn Besuch kommt

Rennt dein Hund bellend zur Tür, kaum dass er draußen den Besuch wahrnimmt? Da reicht meistens schon die klappende Autotür. Spätestens wenn es klingelt, ist kein Halten mehr. Die Dezibelzahl steigt nach oben, du verstehst dein eigenes Wort nicht mehr. Er denkt auch:“Oh Schreck, es kommt Besuch!“

Ansprechbar ist dein Hund ab sofort nicht mehr. Er hat zu tun. Er muss bellen, und das Haus verteidigen. Oder sich freuen. Je nach seinem Typ.

Die verteidigenden Hunde können noch einmal unterteilt werden in diejenigen, die das Haus ein für allemal verteidigen, und sich auch nicht davon abhalten lassen würden, wenn wir nett sind zu unserem Besuch. Diese Hunde werden in den allermeisten Fällen sicherlich in einem anderen Raum sein, wenn Besuch kommt.

Es gibt Hunde, die zunächst sehr echt anschlagen, als ob sie jeden, der reinkommt, wirklich fressen würden, dann aber, wenn Herrchen oder Frauchen dem Besuch die Hand geben, sich das anders  überlegen und den Besucher ebenfalls willkommen heißen. Oder ihn zumindest nicht mehr fressen.

Die anderen Hunde, also die, die vor Freude Samba tanzen oder fast platzen, können ebenfalls eingeteilt werden in zwei Gruppen. Die einen spielen nur ganz kurz verrückt, und wenn der Besuch richtig drin ist, beruhigen sie sich.

Die anderen bleiben aufgeregt ohne Ende.

Brauchen wir also für jeden Hundetyp einen eigenen Trainingsplan? Kommt darauf an.

Nämlich darauf, was du am Ende haben möchtest.

Erschaffe dir Klarheit

Wenn du dein Training planst, musst du als erstes genau wissen, was du erreichen möchtest. Das gilt im Hundetraining wie im übrigen Leben. Alles was du erreichen möchtest, unterliegt dieser Regel.

Überlege dir also genau, was du willst. Nicht was du nicht willst! Viele Menschen antworten mir auf die Frage, was sie beim Besuchertraining erreichen wollen: “Der soll einfach nicht mehr so bellen und hochspringen!“

Das funktioniert nicht. Du brauchst etwas, was dein Hund tun darf. Dazu musst du dir darüber klar sein, dass Hunde das lernen, was sich für sie lohnt. Das bedeutet, wenn dein Hund Besuch sehr toll findet, und die Menschen auch nicht fressen, sondern höchstens ablecken möchte, kannst du die Begrüßung des Besuchs als Belohnung einsetzen. Soweit aus der Sicht des Hundes.

Hast du öfter Besuch von Menschen, die sich nicht so gerne liebhaben lassen von einer nassen Hundenase? Dann solltest du deinem Hund eine andere tolle Belohnung geben, wenn er lernt, den Besuch in Ruhe zu lassen.

Wie du deinen Plan erstellst, hängt also ab von

  1. dir
  2. deinem Hund
  3. deinem Besuch

Wir stehen uns selbst im Weg

Die meisten Hundehalter stehen sich bei dieser Übung selbst im Weg. Weil sie glauben, dass ihr Hund einfach super gerne den Besuch begrüßen möchte, wollen sie es unbedingt erlauben. Das ging mir früher genau so… und das mit einem Hund, der gar nicht wirklich begeistert war von Besuch. Charly hatte einen sehr starken Konflikt mit Besuch. Ein Konflikt entsteht, wenn verschiedene Motivationen angeregt werden. Teils wollte er hin zu den Menschen, teils hatte er Angst, sie tun ihm was. Darum hat er am Ende, wenn er hin durfte, doch immer wieder verteidigt.

Grace ist ebenfalls im Konflikt, aber sie verteidigt nicht. Sie ist eher zurückhaltend, und dadurch ziemlich zufrieden, wenn sie erlebt, dass sie gar nicht hin gehen muss zu den Besuchern, und dass es nicht um sie geht.

In beiden Fällen ging ich zuerst davon aus, dass meine Hunde durch den Kontakt zur Besuchsperson die Angst verlieren würde, unter dem Motto: „Siehste, es passiert nix!“

Das Problem ist: Es passiert dem Hund etwas. Der Hund hat den Besuch nicht eingeladen! Und er hat Stress damit. Würde sich dein Hund wirklich super wohl fühlen, würde er nicht so einen Zirkus veranstalten. Wer das verstanden hat, hat auch kein Problem mehr damit, zu sagen: „Mein Hund muss den Besuch nicht begrüßen“.

Das gilt ganz besonders, wenn der Besucher Angst hat vor deinem Hund. Dann ist nämlich niemandem geholfen mit einer direkten Konfrontation.

Plane dein Training

Wenn Besuch kommt, gibt es mehrere Phasen.

  • Ankommen an der Haustür mit dem Klingeln
  • Öffnen der Haustür, der Besuch ist sichtbar (und besser riechbar)
  • Hereinkommen des Besuchs (häufig in einen engen Bereich, sofern du nicht eine Villa mit riesiger Diele hast)
  • Begrüßung der Menschen untereinander inkl. Jacken aufhängen usw.
  • Hereingehen in den Wohnbereich, dort etwas herumstehen
  • Hinsetzen am Tisch oder auf Sofas und Sessel.
  • Später stehen einzelne Personen auf, um auf die Toilette zu gehen
  • Noch später machen sich die Gäste auf den Heimweg – gleiche Zeremonie rückwärts

Wo soll dein Hund sein?

Besuch zu bekommen ist also eine komplizierte Angelegenheit!

Wenn du diese Phasen anschaust, siehst du schon, wo Engstellen im Haus vorkommen.

Markiere dir diese Engstellen in der Liste rot.

Viele Hunde haben große Probleme mit der Körpersprache von Menschen in engen Räumen. Logisch, wenn es sowieso schon so eng ist, dass ich nicht ausweichen kann, habe ich eher Angst, dass mir etwas passiert. Falls du es nicht glaubst, begib dich mit deinen Augen auf die Augenhöhe deines Hundes und lasse Besuch eintreten. Wenn du nicht gerade eine Deutsche Dogge hast, wirst du dich wundern…

Du kannst für jede Phase überlegen, wo sich dein Hund befinden soll. Ich trainiere gerne, dass der Hund gleich beim Klingeln von selbst auf seinen sicheren Platz geht, dort bleibt und etwas Gutes zum Kauen bekommt. Der sichere Platz kann auch eine Box sein. Optimalerweise bleibt die Box immer offen, so dass der Hund jederzeit seine Liegeposition verändern kann, die Temperatur regulieren und zum Beispiel auch deine Nähe finden kann. Falls es deinem Hund aber wirklich hilft, wenn die Box die ersten 10 Minuten geschlossen ist, ist das in Ordnung. Aber bitte niemals den Hund länger als 30 Minuten in die Box einsperren! Das ist tatsächlich tierschutzrelevant.

Natürlich brauchst du für das Training eine Vorlaufzeit, damit sich dein Hund in seiner Box wohl fühlt.

Du kannst also nicht einfach anfangen und husch-husch ist alles palletti.  Aber auf die Weise ersparst du dir viel Unruhe in den ersten Phasen des Besuches. Wenn erst mal alle sitzen, und langsam Ruhe einkehrt, kannst du den Kennel öffnen und deinen Hund rauslassen, oder ihn einfach animieren, in deine Nähe zu kommen.

Je nachdem, wie er sich fühlt, kann er frei laufen oder bleibt bei dir an der Leine. Entspanne ihn, während er sich mit dir ein wenig abseits vom Besuch befindet.

Wenn der Einsatz einer Box nicht in Frage kommt, kann vielleicht dein Partner einspringen. Einer von euch hält den Hund an der Leine und füttert ihn, während der andere den Besuch empfängt. Wenn alle sitzen, ist es dann genau so wie oben beschrieben.

Eine dritte Möglichkeit ist, dass dein Hund in einem separaten Raum ist, bevor der Besuch kommt. Dann muss eben in diesem separaten Raum ein sicherer Platz für deinen Hund aufgebaut werden.

Und Nr. 4: Ein Kindergitter als Management. Es kann in der Tür eines Raumes angebracht sein und somit eine luftige Barriere darstellen, die den Hund weniger stark ausgrenzt. Aber Vorsicht: Nicht alle Hunde profitieren davon, manche fühlen sich überfordert von den Stimmen und Geräuschen.

Du kannst aber auch ein längeres Kamingitter so aufstellen, dass dein Hund dahinter einen größeren Bereich hat, an dem er alles bekommt, was er braucht: Wasser, bequeme Schlafplätze, Spielzeug, Kausachen…Je nach Hund kann das Gitter durch eine übergeworfene Decke etwas mehr Sichtschutz bieten, so dass der Hund dahinter gehen kann, wenn er Sicherheit sucht.

Denke daran, deine Besucher zu instruieren, den Hund einfach in Ruhe zu lassen, und achte drauf, dass sie es auch tun…

Wenn du geklärt hast, wo sich dein Hund befindet in jeder Phase, überlege, in welcher Stimmung er sein soll.  Ich gehe davon aus, dass du eben keinen aufgeregten Hund neben dem Besuch hüpfen sehen willst, sondern eine ruhige Stimmung suchst.

  • Entspannt?
  • Aufmerksam?
  • Schlafend?
  • Soll er sich mit einem Kauspielzeug beschäftigen?
  • Beschäftigst du dich mit ihm?
    • Wie tust du das?

Solche Fragen sind wichtig, damit du ein klares Bild von der Situation bekommst. Wenn du ein klares Bild hast, kannst du dafür sorgen, dass dein Hund nicht nur unter viel Impulskontrolle und / oder Frustration an einem bestimmten Ort bleibt, sondern genau die Stimmung hat, die du möchtest.

Frage dich dafür immer:

Was braucht mein Hund, um in dieser Situation entspannt / aufmerksam zu sein, zu schlafen, sich mit seinem Kauartikel zu beschäftigen?

Auch dafür benötigst du einige Zeit, um das gewünschte Verhalten ohne Besuch auf Wunsch zu erreichen. Erst dann kommt der Besuch dazu.

Entspannungstraining

Wenn du noch kein Entspannungstraining mit deinem Hund gemacht hast, empfehle ich dir das dringend. Das Training wird dir helfen, dass dein Hund schneller entspannt und in aufregenden Situationen ansprechbar bleibt. Es führt leider nicht dazu, dass dein Hund auf ein Wort zur Seite kippt und pennt. Aber das brauchst du auch nicht, wenn du das Entspannungstraining gut geübt hast. Lies hier weiter, wenn du mehr darüber wissen willst: Immer gechillt?

Jetzt geht es los

Wenn dein Hund beim Klingeln so sehr ausflippt, dass du ihn nicht ansprechen kannst, beginnt das Training genau da.

Du übst zunächst direkt an der Haustür, indem dein Hund angeleint neben dir vor der Haus-oder Wohnungstür steht. Du klingelst und gibst ihm sofort ein Leckerchen.

Das wird so lange wiederholt, bis dein Hund keine aufgeregte Reaktion mehr zeigt, sondern erwartungsvoll zu dir schaut, um sein Futter nicht zu verpassen.

Dann kann dein Hund innen stehen, während du außen klingelst, und du wirfst ihm das Futter zu.

Nun brauchst du eine Hilfsperson, die das Klingeln übernimmt. Du gibst wie vorher deinem Hund nach jedem Klingeln sofort ein Guttie. Nach und nach begibst du dich immer weiter weg von der Haustür, bis du dort angekommen bist, wo du deinen Hund am Ende sehen möchtest, wenn es klingelt.

Ab dem Zeitpunkt bekommt dein Hund mit jedem Klingelton sein Futter auf diesem Platz.

Er lernt dabei, dass es sich lohnt, auf diesen Platz zu gehen, wenn es klingelt, und dass das Klingeln eben nicht immer bedeutet, dass Besuch kommt. Damit das wirklich gut klappt, sollte dein echter Besuch am besten telefonisch Bescheid sagen, wenn  er vor der Tür steht, und nicht klingeln. Denn nur dann wird dein Hund in Ruhe lernen, dass er sich nicht aufregen muss beim Klingeln.

Sehr gut geht das Training auch mit Familienangehörigen. Wenn diese Entkopplung des Klingeltons geklappt hat, können die Familienmitglieder gezielt klingeln, wenn sie nach Hause kommen, und einer ist innen bereit, um den Hund auf seinem Platz fürstlich zu belohnen. Nach dem Freizeichen darf der Hund natürlich wie gewohnt die Familie begrüßen.

Nun bist du bald bereit, Besuch zu empfangen. Beginne mit eingeweihtem Besuch, der genau weiß, wie er sich verhalten soll. Und der bereit ist, notfalls vor der Tür ein wenig zu warten, wenn du deinen Hund noch sortieren musst.

Bleibe immer ganz entspannt. Es kann ja nichts passieren! Wenn du entspannt bleibst, und nicht hektisch dem Postmann öffnen willst, dann ist dein Training optimal. Der Post hängst du einen Zettel hin, wenn es zu lange dauert, sollen sie das Paket vor der Haustür abstellen. Du trainierst mit deinem Hund „Keine Menschen fressen“.  

Hier findest du auch einen interessanten Beitrag: Haustierhaltung in der Wohnung: So leben Ihre Vierbeiner glücklich

Foto Fotolia ©️ javier brosch

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Über die Autorin Bettina Haas

Bettina Haas, Hundetrainerin aus Leidenschaft, zeigt dir, wie du zum besten Freund und Trainer für deinen Hund wirst. Damit du schnell und nachhaltig zum Erfolg kommst und dein Leben mit Hund (wieder) richtig genießen kannst!

35 Antworten

  1. Hallo mein hund ist jetzt 3 jahre und ein rotweiler.wie kann ich ihn dran gewöhnen wen fremder besuch kinder zu mir nachhause kommen um mit meinen kindern zu spielen das er sie nicht beist.da er die wohnzng als rewier sieht drausen ist garnichts.da ist er zu allen lieb nur in der wohnung.

    1. Hallo, vielen Dank für die Anfrage. Das ist leider auf die Ferne nicht zu beantworten, ich kenne ja den Hund überhaupt nicht, und auch seine Lebensumstände nicht. Wenn es als Management erstmal möglich wäre, den Hund von den Kindern räumlich zu trennen, wäre es sinnvoll das zu tun. Dabei lernt er allerdings nicht, sich anders zu verhalten. Das müsste also separat geschehen. Es darf auf keinen Fall gestraft werden, wenn er bellt oder knurrt. Beißen muss verhindert werden, und so nah sollte der Hund nicht zu den Kindern gelassen werden! Er braucht einen sicheren Rückzugsort, wo er sich wohl fühlt und er nicht belästigt wird. Die Kinder müssen wissen, dass sie nicht zum Hund gehen dürfen.
      Hat er denn schon gebissen? Oder droht er? Knurrt er? Springt er zu ihnen? Was genau tut er?
      Es braucht ein sehr gut durchdachtes Training, wenn dieser Hund mit Kindern in Kontakt kommen soll, das glaube ich sagen zu können, auch wenn ich ihn nicht kenne. Und es muss freundlich trainiert werden.
      Bis dahin ist Management das Wichtigste, also Sie verhindern, dass der Hund zu den Kindern überhaupt Kontakt hat. Am besten durch eine verschlossene Tür, die nur Sie selbst öffnen können. Sperren Sie den Hund aber nicht einfach ein, das könnte das Problem noch verschärfen.
      Tut mir leid, dass ich nicht mehr dazu sagen kann, ohne die Situation genau zu kennen. Alles Gute, Bettina

      1. Hallo das mit der Wohnungstüre ist ein super Tipp so werde ich es probieren

        was mach ich wenn wir rausgehen da knurrt er gerne die leute an er zeigt keine zähne aber knurrt

        1. Hallo Verena,

          wenn dein Hund fremde Menschen anknurrt, bedeutet das, dass er sich bedroht fühlt durch ihre Anwesenheit. Du solltest dringend daran trainieren, dass sich dein Hund wohl fühlt, obwohl fremde Menschen zu sehen sind.
          Das kannst du tun, indem du verschiedene Dinge tust.
          1. Abstand halten! Der Abstand zu anderen Menschen sollte in deinen Trainings groß genug sein, so dass dein Hund nicht knurrt, sondern nur hinschaut. Das ist der passende Abstand, um das Verhalten und das Gefühl deines Hundes zu verändern. Jetzt ist er nicht so aufgeregt, dass er dich kaum noch wahrnimmt, sondern kann mit dir interagieren.
          2. Füge etwas Gutes hinzu. Du kannst deinem Hund Futter geben, wenn er es mag, oder ein Spielzeug anbieten, oder mit ihm spielen. Manche Hunde können kein Futter aus der Hand nehmen, wohl aber Futter vom Boden fressen. Probiere aus, was für deinen Hund akzeptabel ist. Wenn gar nichts geht, ist der Abstand noch zu gering! Gehe weiter weg von den Menschen.
          3. Meide möglichst die Orte, an denen fremde Menschen plötzlich auftauchen und/oder viele Menschen sind, bis du im Training soweit bist, dass du auch an diese schwierigen Situationen herangehen kannst.

          Das sind jetzt natürlich nur die groben Schritte, und sehr gerne arbeite ich mit dir die vielen kleinen Schritte für dein persönliches Training aus.Wenn du daran Interesse hast, online mit mir zu trainieren, melde dich gerne hier für ein kostenloses Strategiegespräch an.. Ich freue mich auf dich!

          Herzlich
          Bettina

  2. Hallo, ein interessanter Artikel – vielen Dank! Wir werden im Sommer einen weißen Schäferhund-Welpen bekommen, mit dem ich genau das in Zukunft direkt trainieren möchte: Wenn es klingelt gehst du bitte auf den Platz und liegst bis ich ein Auflösungssignal gebe. Ich möchte direkt klarstellen, dass er nicht die Wachfunktion im Haus übernimmt, auch, da ich ihn mit ins Büro nehmen möchte.
    Ich hätte es bisher so geplant, dass wir ihn erst ein bis zwei Wochen ankommen lassen, aber immer wenn es klingelt bringen wir ihn schon einmal zu seinem Platz und wird dort belohnt – damit er die beiden Signale verknüpft. Nach wenigen Wochen würde ich mit ihm „auf den Platz“ (und dort bleiben) üben und wieder ein wenig später würde ich gerne einige Übungsnachmittage einrichten (Freunde sind schon vorgewarnt, dass sie manchmal in Training eingebunden werden), an denen der Besuch kliingelt und wir senden den Hund „auf den Platz“. Wenn der Hund wieder aufsteht muss der Besuch halt warten. Dann Lob an den Hund, dann Auflösungssignal und dann bekommt der Hund evtl. vom Besuch Lerckerli. Ginge das so? Für ihr Feedback wäre ich sehr dankbar.

    1. Hallo Britta, wenn ich das so lese, erscheint mir der Plan sehr gut. Nach meiner Erfahrung wird ein bisschen das Leben dazwischen kommen, kein Hund ist wie der andere, und manches ist in der Realität am Ende doch ganz anders. Aber mit etwas Fantasie, Wissen und Freude am Training kann man jeden Plan anpassen an die Gegebenheiten.
      Sollte es Schwierigkeiten geben, die ihr nicht alleine lösen könnt, meldet euch gerne, vielleicht kann ich euch mit Online-Training zur Seite stehen. In diesem Fall (Klingeltraining findet ja zu Hause statt) ist das leicht möglich.
      Ansonsten wünsche ich euch eine spannende Zeit der Vorbereitung und Vorfreude, und viel Erfolg mit dem kleinen weißen Fellknäuel, wenn es im Sommer zu euch kommt. Alles Gute!

  3. Hallo unser Hund läuft immer wie wild durchs Zimmer wenn Besuch kommt. Dass er auf seinen Platz geht wenn es klingelt das klappt aber wehe wenn er zum Besuch kommt. Das ist zwar nicht lange dass er so verrückt ist aber es gibt halt Leute, die das eben nicht mögen. Was kann ich tun?

    1. Hallo Maria,

      die meisten Hunde sind nach einer kurzen Zeit auf ihrem Platz schon nicht mehr so aufgeregt, wenn sie den Besuch begrüßen dürfen. Was genau macht der Hund da? Springt er am Besuch hoch, oder rennt er nur wild durchs Zimmer?
      Ich empfehle in jedem Fall, an Entspannung zu arbeiten. Hunde können lernen, sich besser zu entspannen, und du kannst ihn dabei unterstützen. Dazu habe ich einen kleinen Onlinekurs erstellt, den findest du hier: https://bettina-haas.com/konditionierte-entspannung-fuer-hunde/

      Das Entspannungstraining wird dir in den Besuchssituationen sehr helfen. Ansonsten kannst du vielleicht etwas Futter streuen auf den Fußboden? Wenn dein Hund das Futter aufsammelt, kann er nicht zugleich springen und rennen. Wenn er zu aufgeregt ist, um überhaupt zu fressen, dann ist das Entspannungstraining das erste, was du machen solltest.
      Wenn du bei mir im Training wärst, würde ich nach allgemeinen Stressoren schauen, und in der Besuchssituation herausfinden, wann genau die Erregung beginnt. Da würde ich mit dem Training ansetzen. Das Bleiben auf dem Platz sollte schon so einigermaßen entspannt vor sich gehen, und nicht voller Anspannung und nur mit Druck von außen möglich sein.
      Ich biete ja auch online Training an, gerade bei häuslichen Problemen ist das sehr gut möglich.
      Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen weiter helfen, wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne per E-Mail bei mir.
      Alles Gute!

  4. Also erst mal danke für die ausführliche Erklärung , meine Lisa kam zu uns als totaler Panik Hund , sie kannte nichts, und hat alles angebellt, wir haben schon ganz viel geschafft , man kann mit ihr alles machen. Aber nun gibt es einen neuen Nachbarn der ständig auf die Dachterrasse kommt, lisa regelrecht ausflippt und knurrt. Wir beginnen jetzt erst mal in Ruhe mit dem Ruhetraining und dann sehen wir weiter , sie lässt sich zwar irgendwann beruhigen , zittert dann aber , entwickelt durchfall , harten Bauch und schwarzen Stuhl. Ich muss es für uns beide hin bekommen das es eine entspannte Situation wird.

    1. Hallo Nancy,
      toll, dass du mit Lisa schon so viel geschafft hast. Ruhetraining macht natürlich Sinn. Du bist auf einem sehr guten Weg, und ich danke dir für deine Mühen für Lisa.

      Wenn das Angstproblem so stark ist, macht es auch Sinn, einen professionellen Hundetrainer oder Verhaltenstierarzt (oder beides) mit ins Boot zu holen. Die Beschreibung, dass Lisa zittert, Durchfall entwickelt, einen harten Bauch und schwarzen Stuhl bekommt, hört sich gar nicht gut an. Ich empfehle dringend, Lisa bei einem speziellen Verhaltenstierarzt/-ärztin vorzustellen, und gesundheitlich komplett durchzuchecken. Denn oft sind im Hintergrund ganz andere Dinge, die von anderen Tierärzten übersehen werden. Lasse ein großes Blutbild mit komplettem Schildrüsenprofil machen, nach Schmerzen untersuchen, und auch sonst alles komplett checken. Wenn dann gesundheitlich alles in Ordnung ist, kannst du mit dem Tierarzt/-ärztin überlegen, ob es nicht ein Angst lösendes Medikament gibt für Lisa, so dass Training viel besser funktionieren kann.

      Angstprobleme sind nicht leicht zu bearbeiten, und wenn du dir dafür Hilfe holst, geht es euch beiden schneller besser.
      Hier findest du geprüfte Verhaltenstierärzte
      Und hier findest du Trainer aus meinem Netzwerk „Trainieren statt dominieren“

      Alles Gute und liebe Grüße
      Bettina

  5. Hallo meine knapp 3 jährige Hündin Golden R. rastet immer vor Freude aus wenn wir auf Besuch gehen, bei unseren Familienmitglieder.
    Ich kann sie kaum mehr halten, sie bellt nicht oder springt nicht hoch , sie zieht so extrem bis sie alle begrüssen konnte. Wie ein Wirbelwind, ich lasse sie dann von der Leine. Probiere auch abzuwarten bis sie sich beruhigt, sie ist aber sofort wieder auf ihrem extremen hohen Level.
    Bin soweit das ich sie nicht mehr mit nehmen möchte.
    Kommen sie bei uns zu besuch kann ich sie öfters auf ihre Decke schicken, bis sie ruhiger wird.
    Bewegung und Trainings haben wir sehr viel gemacht auch immer noch wöchentlich Suchhundetrainings. Sie ist so ein toller Hund aber diese Sache macht so nachdenklich .

    1. Hallo Barbara,

      danke für deine Frage.
      Was genau stört dich, wenn dein Hund weder hochspringt noch bellt? Wie drückt sich das Verhalten aus, dass dir nicht gefällt? Einfach nur freudig begrüßen, ohne hochspringen und ohne zu bellen finde ich großartig. Du kannst glücklich und dankbar sein, dass dein Hund freundlich ist und lebhaft, und sich förmlich ein Loch in den Bauch freut, wenn Freunde und Familienmitglieder kommen. Vielleicht fehlt mir gerade noch eine Information, um dein Problem genau zu verstehen.

      Ich versuche jetzt einfach mal, dir ein paar Tipps zu geben. Besser wäre ein echtes Training, vielleicht online, wenn du weiter weg wohnst?

      Hast du schon probiert, ob sie in der Situation Futter vom Boden fressen kann? Wenn sie es gar nicht bemerkt, übt ihr es vorher immer dann, wenn ihr selbst nach Hause kommt. Das Futter vom Boden fressen entspannt ein wenig, und es gibt euch die Gelegenheit, dann rechtzeitig vor dem nächsten Freudentaumel das Markerwort zu sagen und erneut Futter zu streuen. Hier heißt es „nicht kleckern, sondern klotzen“ – gib ruhig reichlich, so dass sie beschäftigt ist. Die Erregung wird sich vermutlich etwas senken, und die Begrüßung dann schon ruhiger ausfallen. Mit dem Markersignal kannst du punktgenau ruhiges Verhalten markieren und belohnen. Das führt sehr zügig zu einer Verbesserung des Verhaltens.

      Entspannung kann man kaum erzwingen, daher kann es zu mehr Frustration führen, wenn sie auf die Decke geschickt wird. Vielleicht müsste das mit der Decke noch einmal ganz anders aufgebaut werden. Denn natürlich kann ein Hund lernen, dass er auf seiner Decke wartet, bis er dran ist mit der Begrüßung. Allerdings erfordert das auch mit Training eine große Menge an Impulskontrolle, die dann für andere Situationen nicht mehr zur Verfügung steht.
      Was ich außerdem sehr empfehle, ist das konditionierte Entspannungswort. Du kannst auch zusätzlich einen Entspannungsduft aufbauen. Diese Dinge helfen ebenfalls, damit aus einer überschwänglichen Begrüßung eine ruhigere Begrüßung wird. Hier findest du einen kleinen Mini-Kurs dazu: Das konditionierte Entspannungssignal

      Als Trainerin würde ich natürlich auch mögliche Stressoren suchen. Sogar ausgedrückte Freude im Überschwang kann ihre Ursache ganz woanders haben. Wir könnten das alles einmal gemeinsam beleuchten, und ich kann dich auch anleiten, wie du eine Begrüßungssituation bei euch genau gestalten kannst.

      Andererseits:
      Wenn es das Problem löst, was ist so verkehrt daran, die Leine zu lösen und deinen Hund alle Menschen voller Freude begrüßen zu lassen? Das ist natürliches Hundeverhalten. Mir liegt viel daran, so wenig wie möglich am Hund „herumzubiegen“, und so viel wie möglich natürliches Verhalten ablaufen zu lassen. Manchmal wird es deshalb so aufgeregt, weil der Hund fühlt, dass er etwas nicht richtig macht. Wenn man die eigene Einstellung und Erwartung verändert, verändert sich plötzlich das Verhalten.

      Ich hoffe, dass ich dir hiermit ein bisschen helfen konnte, und vermutlich vielen anderen Lesern auch.
      Ganz herzliche Grüße und – melde dich gerne bei mir, wenn du mit mir trainieren möchtest.

      Deine Bettina

  6. Hallo Barbara,
    Ich habe einen 6 Jahre alten Schäferhund Mischling .
    Sobald es schellte und Besuch reinkommt bellt er sich vor lauter Freude in Rage…
    Er bleibt auch nur dann unter Aufsicht in seinem Körbchen liegen, wobei er richtig heftig anfängt dann zu bellen und jaulen…
    Und leider ist er dann immer solange unruhig bis der Besuch weg ist… und dann fällt er meist in einen Tiefschlaf..
    Sobald jemand aufsteht, bellt er und läuft hinterher und das geht solange bis der Besuch weggeht…
    Er kommt einfach nicht runter….
    Man kann sich das so vorstellen, als wenn wir Schafe sind und er immer aufpasst…
    Können sie mir helfen

    1. Hallo Simona,
      ist dein Hund denn freundlich zu Besuchern, und hört das Bellen, Jaulen und Fiepen auf, wenn er den Besuch begrüßen durfte? Oder kannst du ihn gar nicht hinlassen?
      Für manche Hunde ist es leichter, in einem anderen Raum zu sein, wenn Besuch kommt. Dafür müsste sich der Hund in dem Raum aber gerne aufhalten, und sich nicht abgeschoben fühlen.
      Im Beitrag stehen ja auch jede Menge gute Tipps drin, lies doch einfach noch mal in Ruhe und mache dir einen Plan, was du genau trainieren möchtest.
      Wenn dein Hund in Tiefschlaf fällt, wenn der Besuch weg ist, ist das ja ein klares Zeichen, dass er die Situation mega anstrengend findet. Es ist also gut, etwas zu tun!

      Manche Hunde kauen gern etwas und können dabei entspannen. Und hier findest du einen weitere Möglichkeit, deinen Hund zu entspannen: Entspannung für Hunde
      Vermutlich ist Entspannung der erste wichtige Schritt für euch.

      Und ein Markersignal aufbauen, damit du gutes Verhalten markieren und belohnen kannst: Das positive Markersignal

      Mit den zwei wichtigen Tools kannst du dann ans eigentliche Training gehen. Wenn du magst, kann ich dich dabei auch super gut online betreuen und unterstützen. Melde dich bei Interesse einfach bei mir unter info@bettina-haas.com

      Dir alles Gute und herzliche Grüße
      Bettina

  7. Hallo Bettina,
    Danke für die Antwort,
    er ist lieb zu denen die er kennt…
    Er springt nach vorne und bellt, jault und hüpft vor Freude ….und das bellen,jaulen ist mega laut…
    Selbst das wegsperren bringt ihn nicht runter sondern es verschlimmert das ganze, egal wie lange er da drin bleibt….
    Und selbst wenn er alle begrüßt hat sucht er Aufmerksamkeit…
    Wenn unser Monate alter Enkel da ist, sucht er die Aufmerksamkeit von uns durch das anbellen…
    Wir wollen uns eine große Box kaufen und damit trainieren…
    Ich werde auf jedenfall mir die beiden Tools gut durchlesen..
    Vielen Dank

    1. Hallo Simona,
      ich kann natürlich so aus der Ferne nichts Genaues sagen. Allerdings hört es sich so an, als ob dein Hund einfach mega unsicher ist. Du kannst vielleicht damit arbeiten, dass du den Blick zu dem Besuch markierst und ein Leckerchen gibst. Und das immer weiter machst, bis du merkst, dass sich dein Hund langsam etwas beruhigt. Ja, da gehen auch mal richtig viele Leckerchen in den Hund, das macht nichts. Ich nutze gerne einen Teil der Mahlzeit für solche Trainings.
      Dein Hund hat vielleicht wirklich Sorge, dass sich niemand um ihn kümmert, wenn Besuch kommt. Beziehe ihn dann doch ein. Kümmere dich um ihn. Zeige ihm, dass du ihm Aufmerksamkeit schenkst, auch wenn Besuch da ist.
      Vielleicht kann er nach einiger Zeit einen Kauartikel auf seinem Platz annehmen.
      Du brauchst also ein Markerwort, und das Entspannungstraining lege ich dir auch ans Herz.
      Wenn du möchtest, unterstütze ich dich online. Das geht ja super bei einem Problem im Haus.

      Liebe Grüße
      Bettina

  8. Hallo Bettina
    Danke für die tollen Tipps rund um das Thema Besuch! Wir haben seit 2 Monaten eine 11 Monate alte Schäfermixhündin. Sie ist sehr unsicher Fremden Menschen gegenüber. Auch fremden Hunden begegnet sie zunächst mit eingezogenem Schwanz und sehr unterwürfig. Durch gezielte Treffen mit freundlichen Hunden löst sich da aber langsam der Knoten und sie wir sicherer mit anderen Hunden und fängt an Spaß zu haben und zu spielen . Das freut uns sehr! Aber die Sache mit den Menschen… Dort verhält sie sich sehr eigenartig… wenn wir draußen Menschen begegnen beim Spaziergang, dann zieht sie regelrecht hin zu den Menschen und „biedert“ sich mit Unterwürfigkeitgestik an. Wenn sie dann gestreichelt wird(was wir versuchen zu verhindern) macht sie vor lauter Angst meist sogar ein Pipi.
    Und bei Besuch zu Hause springt sie bellend und knurrend um den Besuch herum. Wir bitten den Besuch dann sie zu ignorieren. Meist beruhigt sie sich dann. Aber: sobald der Besuch aufsteht vom Tisch steht sie wieder bellend und knurrend vor ihm. Sie geht dann zur Seite wenn er einfach weitergeht, aber gut ist das nicht…. und wenn er dann wieder zurück kommt durch die Tür geht das gleiche wieder los…
    Nun hatten wir 4 Tage Besuch von der Familie. Bis zum letzten Tag wurde der Besuch angebellt und angeknurrt. Obwohl sie Leckerlis gegeben haben, wir alle zusammen spazieren waren und sie teilweise sogar ausgelassen mit dem Besuch gespielt hat, hat sich ihr Verhalten kaum verändert.
    Wie geht man damit um… ? Sie ist unsicher und wir wollen ihr Sicherheit geben. Aber wie…

  9. Hallo Bettina
    Danke für die tollen Tipps rund um das Thema Besuch! Wir haben seit 2 Monaten eine 11 Monate alte Schäfermixhündin. Sie ist sehr unsicher Fremden Menschen gegenüber. Auch fremden Hunden begegnet sie zunächst mit eingezogenem Schwanz und sehr unterwürfig. Durch gezielte Treffen mit freundlichen Hunden löst sich da aber langsam der Knoten und sie wir sicherer mit anderen Hunden und fängt an Spaß zu haben und zu spielen . Das freut uns sehr! Aber die Sache mit den Menschen… Dort verhält sie sich sehr eigenartig… wenn wir draußen Menschen begegnen beim Spaziergang, dann zieht sie regelrecht hin zu den Menschen und „biedert“ sich mit Unterwürfigkeitgestik an. Wenn sie dann gestreichelt wird(was wir versuchen zu verhindern) macht sie vor lauter Angst meist sogar ein Pipi.
    Und bei Besuch zu Hause springt sie bellend und knurrend um den Besuch herum. Wir bitten den Besuch dann sie zu ignorieren. Meist beruhigt sie sich dann. Aber: sobald der Besuch aufsteht vom Tisch steht sie wieder bellend und knurrend vor ihm. Sie geht dann zur Seite wenn er einfach weitergeht, aber gut ist das nicht…. und wenn er dann wieder zurück kommt durch die Tür geht das gleiche wieder los…
    Nun hatten wir 4 Tage Besuch von der Familie. Bis zum letzten Tag wurde der Besuch angebellt und angeknurrt. Obwohl sie Leckerlis gegeben haben, wir alle zusammen spazieren waren und sie teilweise sogar ausgelassen mit dem Besuch gespielt hat, hat sich ihr Verhalten kaum verändert.
    Wie geht man damit um… ? Sie ist unsicher und wir wollen ihr Sicherheit geben. Aber wie…

    1. Hallo Birgit,

      deine Hündin ist ja noch gar nicht lange da, und braucht vielleicht noch etwas Zeit, sich in Ruhe einzugewöhnen und in den einfacheren Situationen Erfolge zu erzielen. Besuch zu Hause ist ja schon eine Herausforderung.
      Du kannst immer gutes Verhalten einfangen. Das gute Verhalten findest du immer vor- und nach dem unerwünschten Verhalten. 😜 Wenn du da reinmarkierst, und sie weg vom Besuch belohnst, kannst du schon erfolgreich sein. Nach und nach wird sie merken, was sich lohnt, wenn du gut im timing bist. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie immer, wenn Besuch kommt, auf ihrem Platz einen hochwertigen Kauartikel bekommt, mit dem sie etwas länger beschäftigt ist.
      Belohne unbedingt das ruhige Verhalten, wenn der Besuch sitzt und gerade nicht aufsteht. Da ist es „relativ“ leicht für sie, und sie ist ruhig, das heißt aber nicht, dass es tatsächlich einfach ist. Ich vermute, dass sie sich da viel Mühe gibt, und das kannst du belohnen. Sie erfährt dabei, dass das ruhige Verhalten gut ist. Wenn der Besuch aufstehen will, führst du die Belohnungen fort, und zwar noch schneller hintereinander als vorher. Marker-Futter, Marker-Futter, Marker-Futter. Immer sofort hintereinander.

      Probiere diese Maßnahmen aus, baue ein Entspannungssignal auf, nutze Marker und gute Verstärker, und zeige ihr, dass sie ganz in Ruhe sein kann. Sie darf sich auch zurückziehen, vielleicht möchte sie das? Das kannst du auch aufbauen, indem du einen Platz mit Futter verstärkst, der nicht im Wohnzimmer liegt.

      Liebe Grüße
      Bettina

  10. Liebe Bettina,

    vielen Dank für den tollen Beitrag. Die Übungen mit den Klingeln werden wir mit unserem Podenco-Mischling (5,5 Jahre) gleich heute mal ausprobieren.

    Leider zeigt unser Hund ein anderes Verhalten, das wir nicht so richtig verstehen. Normalerweise ist er sehr entspannt und man nimmt ihn in der Wohnung kaum wahr. Wenn allerdings Besuch da ist, geht er ständig zu dem Besuch, legt die Pfoten erst auf den Knien ab und steigt dann hoch richtig Gesicht. Er ist nie aggressiv, aber es wirkt irgendwie kontrollierend. Wir können ihn zwar auf seinen Platz schicken und er frisst dort auch mit Genuss Kauartikel. Aber nach einer gewissen Weile fängt das Verhalten wieder von vorne an. Das Verhalten spitzt sich zu, wenn sich die Essenszeiten nähern (wobei auch eine sehr entfernte Näherung ausreicht) oder wenn eine der beiden Katzen durch das Zimmer läuft oder Aufmerksamkeit fordert. Ihn davon abzuhalten, den Besuch zu belagern, geht im Grunde immer nur vorübergehend. Wenn einer von uns sich mit seinem Stuhl direkt neben seinen Platz setzt und ihn belohnt, dann ergibt er sich seinem Schicksal und kommt etwas zur Ruhe.

    Wir würden uns über jede Hilfestellung/Übung sehr freuen.

    Liebe Grüße
    Kat

    1. Hallo Kat,

      danke für die interessante Frage. Es mag sein, dass Dein Hund sich gar nicht so wohl fühlt mit Besuch im Haus, wie ihr glaubt. Vielleicht möchte er sich vergewissern, dass wirklich alles ok ist, auch wenn da jemand anderes sitzt.

      Verteidigt er Futter?
      Vielleicht hat er gewisse Ängste, dass er seine Ressourcen verliert. Grundsätzlich hört es sich richtig an, was ihr macht. Vielleicht braucht dein Hund noch insgesamt eure Hilfe, was fremde Menschen angeht? Ihr könntet auch eine luftige Barriere einsetzen, wie ein Kindergitter, so dass euer Hund mehr Sicherheit hat.
      Kausachen finde ich super, Körperkontakt wenn er es braucht. Alles gut. Es scheint ihm nur nicht ausreichend Hilfe zu bieten, so dass er immer wieder „nachfragt“ beim Besuch.

      Ich glaube, es macht Sinn, eine Trainer*in vor Ort draufschauen zu lassen. Du kannst hier mal schauen: Trainersuche „Trainieren statt dominieren“

      Es ist sonst ein Ratespiel so auf die Entfernung. Das macht keinen Sinn.

      Liebe Grüße
      Bettina

      1. Hallo Bettina,

        über Deine Antwort haben wir uns sehr gefreut! Tausend Dank für Deine Hilfe. Wie werden einen Beratungstermin vor Ort (Berlin) vereinbaren und sind gespannt darauf.

        Liebe Grüße
        Kat

  11. Hallo Bettina, unser Hund ist erst 9 Monate alt und sehr verspielt. Das darf er auch sein, nur kommt er nie wirklich zur Ruhe. Wenn wir von unserer Gassi-Runde zurück kommen, schaut er mich an und hofft, jetzt geht’s mit dem Spielen weiter. Wir ignorieren ihn dann. Er folgt uns auf Schritt und Tritt und denkt bei jedem Gang in Richtung Tür, jetzt geht’s wieder Gassi. Zusätzlich zur Gassi-Runde darf er auch in unserem Garten spielen. Er rennt ungebremst, dauerhaft, wie aufgezogen durch den Garten. Egal wie lange er draußen ist. Wenn wir Besuch haben, kommt er auch nicht wirklich zur Ruhe. Wir schicken ihn erst einmal in sein Körbchen und der Besuch beachtet ihn auch nicht. Darf er dann aus seinem Körbchen raus, ist er nicht mehr zu bremsen. Aber ohne aggressiv zu sein. Egal wie lange der Besuch da ist. Steht jemand auf, muss er natürlich mitgehen.
    Um ihm selber und uns Ruhe zu verschaffen, leinen wir ihn dann in seinem Körbchen an und er schläft sofort ein, weil er total erschöpft ist. Wenn wir alleine sind und Abends auf der Couch sitzen, legt er sich in unsere Nähe. Aber sobald sich jemand auf der Couch bewegt, steht er auf und schaut was passiert. Ich arbeite im Homeoffice und gehe kurz vor der Arbeit eine Runde mit ihm. Wenn ich dann arbeite, läuft er erstmal ca.2 Stunden umher, bis er zur Ruhe kommt. Ich schicke ihn natürlich in sein Körbchen, aber dort bleibt er nicht. Aber immer festbinden, das möchte ich auch nicht. Wenn er dann zur Ruhe gekommen ist und ich mich auf meinem Bürostuhl hin und her drehe, steht er sofort und schaut was ich als Nächstes mache.
    Ich mache mir Gedanken und überlege, ist es noch das Alter? Ich hatte vorher auch schon Hunde, aber keiner war den ganzen Tag so aktiv. Durch das Anleinen wird er zur Ruhe gezwungen und nutzt diese dann auch, aber alleine findet er keine Ruhe. Meine Frage an dich, was können wir tun? Welche Tipps hast du für uns? Lg Simone

    1. Hallo Simone,

      danke für die ausführliche Beschreibung und die Frage. Es scheint so, als ob Dein Hund auf jeden Fall Deine Hilfe benötigt, um zu entspannen. Vielleicht liegt es einfach nur daran, dass er nicht gut umschalten kann von Spiel, Spaß und Spannung zu Entspannung.
      In dem Fall lies mal hier: https://bettina-haas.com/immer-gechillt-ueber-entspannung-fuer-hunde/

      Auch hier kannst Du eine Übung finden, die euch helfen kann: https://bettina-haas.com/also-doch-mit-druck-isometrische-uebungen/

      Und hier geht es um die Frage, ob Dein Hund vielleicht hyperaktiv sein kann, und was Du dann tun kannst: https://bettina-haas.com/hilfe-ist-mein-hund-hyperaktiv/

      Ich hoffe, dass ich Dir damit schon ein wenig helfen kann. Für weitere Fragen kontaktiere mich gerne.

      Herzliche Grüße
      Bettina

  12. Hallo, unser Hund bellt die ganze Zeit, wenn Besuch da ist.
    Er hat eigentlich kein Problem zu entspannen und bellt sonst nie, auch draußen nicht, außer es sind welche im Haus.
    Er hat keine Angst vor denen und will sie auch nicht beißen oder so. Ich weiß einfach nicht, was ich tun kann, damit das aufhört. Es ist auch egal, ob er mit dabei ist oder nicht und wie viel Zeit vergeht.
    Ich hoffe, du hast irgendeinen Tipp für mich.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wiebke Mammen

    1. Hallo Wiebke,
      Du findest im Beitrag ja einige Tipps dazu, was Du tun kannst.
      Mir fehlen jetzt gerade die Anhaltspunkte, was Dir fehlt für Dein Training.

      Spontan würde ich empfehlen: Streue einfach mal kleine Leckerlies auf den Boden, wenn Besuch kommt. Manchmal hilft das.
      Mein Beitrag ist aber nicht zufällig so lang geworden. Sondern deshalb, weil es so unendlich viele verschiedene Lösungen gibt.

      Grundsätzlich kannst Du Dir immer vorstellen, dass ein bellender Hund zumindest sehr aufgeregt ist.
      Frage Dich: Wann beginnt die Aufregung und das Bellen? Setze am besten kurz davor an.

      Benutzt Du schon ein Markersignal? Das würde Dir helfen, deinen Hund punktgenau zu belohnen. Hier findest Du weitere Infos und meinen Minikurs, in dem Du ein Markersignal aufbauen und anwenden lernst: Das Positive Markersignal.

      Wenn Du individuelle Hilfe benötigst, können wir gerne online miteinander trainieren. Bei Interesse melde Dich gerne bei mir, entweder per E-Mail oder buche direkt einen Termin für ein Telefongespräch.

      Liebe Grüße
      Bettina

  13. Hallo Bettina,
    vielen Dank, für den ausführlichen Artikel!
    Jetzt habe ich noch eine Frage, unser Hund mag keinen Besuch. Er würde auch beißen, weshalb mein Ziel eigentlich ist, dass er während des Besuchs im Körbchen ist (später, wenn es besser klappt, könnte ich mir auch vorstellen, dass er auf seinem Lieblingsplatz unter dem Sofa ist, da kann er aber zu allen Seiten vorschießen und ich hätte ihn nicht unter Kontrolle, weshalb ich erstmal sicher sein muss, dass er nicht ohne mich zum Besuch kommt, also erstmal im Körbchen). Wäre es denn möglich den Hund statt in eine Box oder ein anderes Zimmer zu tun, in sein Körbchen zu schicken und dort anzuleinen, dass er nicht zum Besuch kann ehe ich ihn hole (ich traue ihm noch nicht, dass er in dieser aufregenden Situation im Körbchen bleibt, auch wenn er es in anderen Situationen schon gut kann)?
    Wie du merkst ist das schon mein zweites Kommentar, da ich seit gestern fleißig deine tollen Beiträge lese 😊
    Vielen Dank schonmal!
    Viele Grüße,
    Jette

    1. Hallo Jette,
      freut mich, dass Du Dir so viele Informationen aus meinem Blog holst!
      Zu Deiner Frage: Natürlich ist alles möglich…frage Dich bei allen Lösungen: Helfen sie meinem Hund? Ein Hund, der Besucher beißt, ist nicht dominant, sondern hat Angst. Aggression hat im Prinzip immer Angst als Grundlage, und die Lösung des Individuums ist derzeit das aggressive Verhalten.
      Wenn er sich am liebsten unter das Sofa legt, sieht das so aus für mich, als wäre er am liebsten „weg“. Sich verstecken ist auch eine Verhaltensoption von ängstlichen Hunden, und kann auch eine Mischmotivation gepaart mit Aggression sein. Also Dein Hund möchte sich verstecken für seine eigene Sicherheit, und dann von dieser sicheren Position aus am liebsten dafür sorgen, dass der Besucher wieder verschwindet.

      Das wichtigste, was Dein Hund braucht, sind gute Erfahrungen mit der Situation.

      Vom Bauchgefühl würde ich meinen, dass er sich in einem anderen Raum sicherer fühlen würde. Allerdings ist das nicht in dem Sinne ein „Lernen“. Manchen Hunden hilft es, wenn sie sich in einem anderen Raum wohl fühlen, etwas später von dort aus kurze „Erkundungsausflüge“ zum Besuch zu machen, um dann wieder in Ruhe in dem Raum sein zu dürfen.

      Er braucht auf jeden Fall einen sicheren Rückzugsort. Eine gerne aufgesuchte Höhle (Box) wäre vielleicht so etwas, vorausgesetzt, er hat noch keine negativen Erfahrungen mit einer Box gemacht. Bitte nutze die Box niemals dafür, deinen Hund dort einfach einzusperren und der Situation auszuliefern.
      Mir wäre am liebsten, er würde (natürlich ohne Besuch) die Box kennen und lieben lernen, und dann im zweiten Schritt die Box auch als sicheren Ort bei Besuch zu erfahren. Es muss einfach in jeder Situation trainiert werden, da kommen wir nicht drum herum.

      Unterstütze ihn, wenn er zum Besuch hin will und nicht kann wegen Leine, Gitter, sonstiger Managementlösungen, dass er sich dabei so wohl fühlt wie möglich. Kausachen geben, Wasser zur Verfügung, weiche Unterlage, ganz gemütlich. Gern auch mit Leckerchen belohnen, wenn er ruhiges Verhalten zeigt und nicht gegen die Leine oder Barriere ankämpft.

      Management ist super wichtig – und der Hund sollte sich damit so wohl wie möglich fühlen. Das ist meine Botschaft.

      Besucher sollten ihn niemals bedrängen, auch nicht mit Keksen locken, nicht anstarren, schon gar nicht versuchen ihn zu streicheln, sondern am besten nicht beachten…falls sie das schaffen. Lenke die Menschen gern ein bisschen ab, wenn Du siehst, sie starren auf den Hund.

      Hoffe das hilft?
      Liebe Grüße
      Bettina

      1. Hallo Bettina,
        vielen Dank für deine ausführliche Antwort, du bist echt schnell 😅
        Der Platz unterm Sofa ist einer seiner Lieblingsplätze, wenn kein Besuch da ist, dort schläft er gern den Tag über (wenn er nicht auf dem Sofa liegt…). Wenn Besuch da ist, den er kennt, geht er dort nach einer Weile auch hin und schläft wieder. Deshalb dachte ich, wäre das eigentlich die beste Lösung, da er sich dort wohl fühlt, aber wie gesagt, ist der Platz für mich ungeschickt.
        Ansonsten machen wir es momentan ähnlich, wie du es erklärst. Wenn Besuch kommt, kommt er in sein Körbchen und wird dort angeleint, da ich sonst Angst habe, dass er doch hervorschießt und beißt. Wenn er sich dann kurz ruhig verhält (er bellt dann erstmal und regt sich auf über den Besuch), bekommt er etwas zu Kauen oder einen Kong. Wenn er sich hinlegt und runterkommt, belohne ich ihn. Meistens ist das ok, bis sich der Besuch sich bewegt oder Ähnliches. Unser Besuch wird immer vorher instruiert Ole zu ignorieren (klappt mal besser mal schlechter, es sind eben auch Kinder zu Besuch, wobei auch manche Erwachsene meinen, etwas sagen zu müssen, wenn er bellt, ich erkläre es dann eben nochmal…).
        Das mit der Box werde ich mir mal noch überlegen. Ich bin mir da allerdings mit dem Standort unsicher, sollte die im Nebenzimmer stehen, oder sollte er uns schon sehen können? Das werde ich auch nochmal mit meiner Trainerin besprechen, sie hatte uns den Standort vom Körbchen vorgeschlagen, wobei ich da auch noch nicht weiß, ob der so geschickt ist (steht neben dem Esstisch, an dem auch meist der Besuch sitzt, aber das siehst du ja nicht 😄).
        Vielen Dank auf jeden Fall!!!
        Viele Grüße,
        Jette

        1. Hallo Jette,

          oh, das hört sich ja genau wie bei uns und Rocky an. Während des Spaziergangs sind andere Menschen, fast kein Problem mehr. Manchmal hat er Angst und will schnell weiter, ist aber ruhig. Nur bei Besuch wird erst mal wie verrückt gebellt und geknurrt. Zwischen durch beruhigt er sich, aber es darf sich kein Besucher bewegen und am besten auch nicht sprechen.
          Wir gehen im Moment genau so vor wie du es beschrieben hast.
          Mich würde interessieren, ob du damit Erfolg hattest und wie es aktuell bei euch aussieht? Der Beitrag ist ja schon etwas älter. Ich würde mich sehr über eine Nachricht von dir freuen.
          Liebe Grüße
          Mareike

          1. Hallo Jette,
            tolle Frage. Bei uns sieht es so aus:
            Wir bekommen sehr, sehr, sehr selten Besuch.

            Eine Freundin besucht uns regelmäßig alle paar Wochen oder besser Monate. Da das nicht wirklich oft ist, dauerte das Training natürlich ziemlich lange.

            Ich habe keinen speziellen Platz trainiert, sondern einfach jeden Blick zum Besuch markiert und belohnt, und ruhiges und freundliches Verhalten belohnt. Das hat nach und nach gut funktioniert, in Anbetracht der seltenen Trainingsmöglichkeiten bin ich zufrieden.

            Wir erlebten beim vorletzten Besuch einen seltsamen Rückschritt. Grace war wieder viel aufgeregter, kam schlecht zur Ruhe, und wirkte sehr unzufrieden mit dem Besuch. Nun, es stellte sich kurz danach heraus, dass sie vermutlich Schmerzen gehabt hatte, denn sie hatte eine ausgeprägte und stark vereiterte Gebärmutterentzündung sowie eine Zyste. Das alles war so schlimm, dass wir vermuten, sie hat wirklich lange gelitten, ohne dass wir es wussten…
            Wir haben jetzt nach OP und Genesung erleben dürfen, dass sie a) wieder fit ist wie in jungen Jahren (sie ist 8 Jahre geworden) und b) wieder viel entspannter mit unserer Freundin umgehen konnte.

            Sie ist zur Begrüßung derzeit noch angeleint, weil ich weiß, dass unsere Freundin es weniger gerne mag, wenn ein Hund sie anspringt und die Seidenstrumpfhose Laufmaschen bekommt…🤪 Darum nehmen wir auf beide Rücksicht, denn wir wollen keine Wegschubser, Runterdrücker und Kämpfchen einüben, sondern eher entspanntes, ruhiges Verhalten trainieren. Der Einfachheit halber nehme ich sie also die ersten 5-10 Minuten an die Leine und belohne alles akzeptable Verhalten, zunehmend auf Ruhe hin belohnend. Wenn der Besuch sitzt, läuft sie frei und ist alles gut.

            Zum Glück hat unsere Freundin verstanden (nach einigen (vielen) 😊 Besuchen, dass sie den Hund am besten gar nicht beachtet, nicht in die Augen schaut, eher nicht streichelt…das funktioniert super. Aber auch Streicheln klappt immer besser, denn Grace lernt, sich abzuwenden, wenn es ihr zu nah oder zu viel wird, anstatt dann den Leuten ins Gesicht zu springen. Das macht sie inzwischen auch selbstständig.

            Grace kann sogar schlafen, wenn sie da ist.

            Für die Begrüßung an der Haustür möchte ich (seit Monaten schon!!) die Sitz-Dose aufbauen – nur denke ich immer erst daran, wenn sich unsere Freundin zum Besuch anmeldet, und dann ist es zu kurz für ein gutes Training…😁
            Du siehst also, auch ich bin absolut nicht perfekt als Hundemama, und gehe zu oft den einfachsten Weg…je weniger ich trainieren muss, um so besser.

            Aber dank deiner Frage kommt die Sitzdose wieder ins Bewusstsein – ich nehme mir vor, sie bis zum nächsten Besuch so gut aufzubauen, dass es klappt.
            Und bei euch? Nutzt du ein Markerwort im Training? Bewegung der Besucher markieren und weg vom Besucher belohnen. Hilft das?

            Viele Grüße
            Bettina

  14. Hallo Frau Haas.
    Ich habe eine fast 4 jährige rumänische Straßenhündin.
    Im Moment bin ich dabei, unsere Bindung zu einander zu stärken. Ich fange jetzt wieder mit der Erziehung von „vorne“ an. Möchte jetzt viel mit positiver Verstärkung arbeiten. Möchte mich aber nicht auf Futter fokussieren, da sie in absoluten Stresssituationen Futter nicht annimmt. Da funktioniert Lob eher. Außerdem möchte ich für sie in Zukunft dass Sie mehr Selbstvertrauen in sich findet, da sie ein sehr unsicherer Hund ist.
    Nun zu unserer „Problematik“ bzw. meiner Fragestellung:
    Sie knurrt bei vielen ihr nicht bekannten Geräuschen und auch Menschenstimmen draußen wenn wir zuhause sind.
    Ich würde behaupten, dass liegt auch viel an Ihrer Unsicherheit.
    Wie kann ich in dieser Situation trainieren, dass Sie lernt „Hey, nichts schlimmes, ich brauche da nicht zu knurren.“?
    Die nächste Große „Baustelle“ die wir haben ist Besuch.
    Sie knurrt bei jeden ihr nicht bekannten Besuch.
    Wie kann ich ihr da etwas Stress nehmen und auch mir? Mich stresst das wahnsinnig und werde da auch oft unfair.
    Wir haben schon gute Vorarbeit im Welpenalter (m. 6 Monaten kam sie zu uns) geleistet. Sie bleibt auf ihrem Platz wenn Besuch kommt und wartet bis ich sage Sie darf kommen.
    Jetzt frag ich mich: Soll ich sie wenn Besuch kommt auf dem Platz lassen. Sie belohnen (evtl. da mit Leckerli) wenn Sie aufhört zu knurren und die Situation aushalten?
    Und wenn Sie wirklich entspannt ist, darf sie auch zum Besuch?
    Weil wenn der Besuch eine Zeitlang da war, ist Interesse ihrerseits schon vorhanden und sie holt dann auch aktiv ihre Streicheleinheiten bei dem Besuch ab und ist dann auch sehr entspannt.
    Ich würde uns einfach unheimlich gerne diesen Stress nehmen mit den Geräuschen und dem Besuch.
    LG
    Jasmin

    1. Liebe Jasmin,
      wir haben gestern telefoniert, und du wirst in meinem Onlinekurs alle Antworten finden, um mit deiner Hündin ganz entspannt leben und das Leben genießen zu können. Ich wünsche dir ganz viel Freude auf diesem tollen Weg!
      Liebe Grüße
      Bettina

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