Aller Anfang…

Welchen Hund nehmen

Aller Anfang…

Ein Kunde, der einen Hund aus zweiter Hand zu sich genommen hat, sagte neulich zu mir: „Hätte ich das gewusst, wie anstrengend das wird, hätte ich mir einen Welpen genommen!“

Ich antwortete, dass aber auch die Welpenzeit häufig unterschätzt wird, und ehemalige Welpeneltern es vergessen, wie anstrengend diese Zeit tatsächlich ist.

Denn aller Anfang ist schwer.

Welpenzeiten

Wer einen Welpen zu sich holt, sagt meistens in der ersten Woche, dass alles super sei, und der Welpe offenbar ein Glücksgriff war. Er ist ja so brav! Schläft viel, macht nichts kaputt, und ist schon fast stubenrein. Und Sitz kann er auch schon.

Nach ein paar weiteren Tagen hört sich das oft anders an.

„Wie kann ich ihm sagen, dass er nicht alles anknabbern darf?“

„Wie bringe ich ihm bei, dass er nichts vom Boden frisst?“

„Der Welpe verfolgt mich überall hin, ist das normal?“

„Was soll ich tun, wenn der alles mit den Zähnen beknabbert?“

„Wie sollen wir reagieren, wenn er beißt?“

„Ich habe schon „Aus“ trainiert, aber das macht der nicht!“

„Der ist total überdreht, rennt über Tische und Bänke!“

usw.

Warum macht der das plötzlich?

Weil er ein kleines bisschen erholt ist von den Strapazen der Trennung. Er wurde ja immerhin einfach so aus allem, was ihm bisher vertraut war, weggerissen, und in ein neues Zuhause gebracht. Er kennt nichts. Weder kennt er wirklich die Bezugspersonen, noch deren Gepflogenheiten. Er versteht die Körpersprache noch nicht, und jeder hat andere Regeln. Er bekommt in vielen Fällen ein neues Bett oder einen neuen Platz, der ganz anders riecht als vorher. Und er vermisst seine Geschwister, die immer überall dabei waren. Ganz abgesehen von seiner Mutter.

Dafür konnte er endlich mal in Ruhe schlafen. Kein Geschwisterchen, das ihn zum Spielen auffordert, oder auf ihm herumkrabbelt und ihn dabei aufweckt.

Die Erholung war dringend nötig, um genug Kräfte zu mobilisieren für die Erkundung der neuen Umgebung. Nach und nach lernt er das neue Zuhause kennen, mit allen Geräuschen, Gerüchen und Regeln. Er lernt, welche Menschen dazu gehören und wer ihm das Futter hinstellt. Er lern eventuell weitere im Haushalt lebende Tiere kennen. Er erfährt, welche Verhalten sich besonders lohnen, durch was er Aufmerksamkeit, Spiel und Futter bekommen kann.

Und seine Menschen?

Die meisten nehmen viel Rücksicht. Sie können sich vorstellen, dass der kleine Hund zuerst etwas Ruhe braucht. Sie lassen ihn nicht alleine, und gehen ganz vorsichtig und nur kurz mit ihm raus.

Nach einer Woche oder spätestens nach 2 Wochen ist das in ihren Augen nicht mehr nötig. Die Angst kommt zurück, dass der Welpe doch noch so viel zu lernen hat, und sie nicht alles schaffen, wenn sie nun nicht ganz viel draußen sind mit ihm. Er soll gut sozialisiert werden und sich an alles gewöhnen, was er später mal können muss.

Außerdem hat man jetzt keinen Nerv mehr, so angebunden zu Hause zu sein. Man muss ja mal raus, einen Ausflug machen. Zum See, wo so viele andere Hunde sind. Spazieren gehen an der Promenade, damit alle den Welpen bewundern können. Ihn mit ins Gasthaus nehmen, damit er das gleich lernt.

Die Bezugspersonen des Welpen vergessen die gute alte Regel, dass man so lange spazieren gehen soll mit Welpen, wie sie in Wochen alt sind. In Minuten.

Also sollte man nach dieser Regel mit einem 10 Wochen jungen Welpen 10 Minuten am Stück spazieren gehen. Mit 11 Wochen 11 Minuten. Und mit 12 Wochen – genau, 12 Minuten.

Natürlich ist das eine Faustregel. Nichts muss man absolut wörtlich nehmen. Die Welt geht nicht unter, wenn ich mit meinem 12 Wochen alten Welpen 15 Minuten spazieren gehe. Oder mit dem 9 Wochen alten Hund 12 Minuten.

Gemeint ist vielmehr, dass man lieber kurze Einheiten macht mit seinem Welpen, und danach wieder für Ruhe und Erholung sorgt.  Denn in den Ruhephasen lernt der Welpe auch, das ist die Zeit, wo das Gehirn die ganzen Erlebnisse verarbeitet.

Wie viel Aufregung?

Es ist wichtig, genau darauf zu achten, wie viele neue Reize der Hund tatsächlich gesehen hat. Was für uns vollkommen normal ist, kann für ihn eine sehr aufregende Sache sein.

Ein Nachbar kommt vorbei und streichelt den Welpen.

Ein großer Vogel fliegt über ihn hinweg.

Ein lautes Auto fährt vorbei.

Eine Mülltonne steht herum oder ein gelber Sack raschelt im Wind.

Wechselnde Untergründe: Wiese,  Asphalt, Kies, Waldwege, Pflastersteine…

Falter und andere Insekten.

Laute Geräusche, schnelle Bewegungen.

Begegnungen mit anderen Hunden.

Ganz andere Tiere, Kühe, Schafe…

Alle diese Dinge sind Erlebnisse, die das Hundegehirn verarbeiten muss.

Und da sind ja auch noch die vielen, spannenden Gerüche, die wir gar nicht wahrnehmen.

Überforderung passiert oft unbemerkt

Macht man zu viel mit dem jungen Hund, wird das Gehirn vollkommen überfordert. Es fehlen die Pausen. Dann beginnen die Probleme. Der kleine Hund erweist sich als „schwierig“. Er rennt abends minutenlang im Kreis wie ein Verrückter. Viele sprechen von den „verrückten 5 Minuten“, als wäre das normal im Welpenalter.

Leider ist es vor allem deshalb „normal“, weil eben die meisten Menschen ihre Welpen überfordern. Sie sehen ihn nicht als das Hundebaby, das er in Wirklichkeit ist. Sondern sie sehen nur diese wenigen Wochen der Welpenzeit viel zu schnell verschwinden, und glauben,, sie müssten bis zum Ende dieser wichtigen Zeit dem kleinen Hund die ganze Welt zeigen. Das ist falsch.

Was ein Welpe wirklich lernen muss

Statt dessen sollte man dem Welpen zeigen, wie er sich verhalten kann, wenn er Angst hat. Dass man immer für ihn da ist, und ihn unterstützt. Dass er sich auf seine Bezugspersonen immer verlassen kann. Dass sie ihm Gutes geben, und niemals zu einer Gefahr werden durch  das Anwenden von Strafe.

Er sollte lernen zu entspannen, und dass seine Menschen immer wieder für Ruhe sorgen, und ihn nicht überfordern. Er sollte lernen, dass es Spaß macht, mit den Menschen gemeinsam etwas zu tun.

Busfahren, Schifffahren, Auzug fahren, auf einem Bahnsteig stehen, Einkaufszentren durchlaufen ohne Pipi zu machen oder Schlimmeres – all das ist nicht wichtig.

Du kannst dir eines davon aussuchen, wenn es etwas gibt, das du öfter nutzt. Also zum Beispiel den Fahrstuhl, wenn du weißt, dass du öfter einen solchen benutzen musst mit deinem Hund. Oder falls du mit dem Bus zum Gassi fahren musst, kannst du das natürlich tun. Du darfst deinen Hund auch gerne mal auf dem Arm durch ein Einkaufszentrum tragen, oder dich mit ihm dort hinsetzen.

Aber alles sollte nur wenige Minuten dauern, und danach geht ihr wieder in die gewohnte Umgebung zurück.

Wenn dein Welpe gelernt hat, wie er mit neuen Situationen umgehen kann, nämlich alles in seinem Tempo erkunden, und deine Unterstützung annehmen, dann kann er jederzeit im Leben neue Situationen lernen.

Qualität vor Quantität

Hunde lernen ihr Leben lang. Das sollte man wissen, wenn man in die Welpenzeit startet.

Lernen ist in bestimmten Zeitfenstern zwar besonders leicht möglich, das ist richtig. Aber aus genau dem Grund ist die Qualität immer höher zu bewerten als die Quantität.

Denn genau so wie ein Welpe lernt, sich wohl zu fühlen in einer Umgebung, kann er auch lernen, dass ihn alles Neue einfach furchtbar überfordert. Und dann hast du mit deinem gut gemeinten Training genau das Gegenteil erreicht von dem, was du eigentlich wolltest. Dann hast du einen Hund, der Angst hat von neuen Dingen und Umgebungen. Der das Gefühl hat: „Jetzt kommt wieder was, dem ich nicht gewachsen bin!“

Nur weil du die gute alte Faustregel so überhaupt nicht beachtet hast.

Mit einem erwachsenen Hund starten

Wer jetzt denkt, dass es dann wohl leichter sei, einen erwachsenen Hund zu sich zu holen, irrt. Ausnahmen gibt es immer, aber natürlich auch bei Welpen. Und häufig hängen sie mit einem superguten Start beim Züchter zusammen.

Einen Junghund oder erwachsenen Hund aufzunehmen bedeutet, ein Überraschungspaket zu bekommen. Denn auch hier gilt: Zunächst wird vermutlich „alles gut“ sein. Der Hund hat gerade genau wie ein Welpe all das verloren, was er vorher kannte. Schwupp – ist er bei völlig fremden Menschen in einer völlig neuen Umgebung.

Ich fand es damals erstaunlich, als Grace zu uns kam, wie selbstverständlich es von außen aussieht. Grace hat das Weggehen ihrer Bezugspersonen überhaupt nicht beachtet. Sie knabberte an irgendwas Leckerem, und hat weder in dem Moment noch später irgendein Anzeichen von Jammern oder Sehnsucht nach „ihren“ Menschen gezeigt. Als wäre alles normal für sie.

Als wäre alles normal

Aber das ist es nicht. Nichts ist mehr so wie vorher. Das stresst. Und ich weiß aus Erfahrung, dass es nicht nur für den Hund stressend ist, sondern ganz besonders auch für den Menschen. Das Kennenlernen muss Zeit bekommen. Man lässt den neuen Hund nicht einfach so alleine. Manche Dinge gehen einfach nicht, wie mal eben einkaufen fahren, weder ohne Hund noch mit Hund. Einen vernünftigen Spaziergang machen.

Ich war bestimmt 14 Tage fast nur zu Hause. Ich war gestresst, weil ich Grace nicht kannte, wie sie reagiert, wie sie tickt. Ihr ging es genau so. Nach zwei Wochen wäre ich fast durchgedreht.

Mich störte so viel:

Ihre Rennrunden in unserem Haus. („Wilde 5 Minuten“)

Das Buddeln nach eingebildeten Mäusen unter unserem Teppich.

Das Jagen von Fliegen, obwohl gar keine da war.

Ihr „Aussteigen“ aus Situationen, wie Hinlegen und Ästchen knabbern statt spazieren gehen.

Dass sie kein Futter nehmen konnte.

Ich wollte so viel.

Die Liste der Dinge, die ich mit Grace trainieren wollte, umfasste mindestens eine DIN A 4 Seite, glaube ich. Und ich wollte das alles in höchstens 3 Monaten schaffen. Länger kann das doch nicht dauern, einen Hund zu erziehen.

Aber mit Grace war an Training am Anfang überhaupt nicht zu denken.

Gehirne im Ausnahmezustand

Wieso ich mein Gehirn nicht normal benutzen konnte in diesen ersten Wochen weiß ich nicht. Vermutlich war ich mindestens so überfordert wie Grace von der ganzen Situation. Ich konnte mich genau so wenig auf dieses neue Leben einstellen wie sie. Und so geht es auch vielen anderen Menschen, die „nur mal schauen“ und sich in einen bestimmten Hund verlieben, der dann viel schneller einzieht als geplant.

Eigentlich wollten wir keinen Hund für einen längeren Zeitraum. Wir wollten reisen. Ohne Hund, auch mal weiter weg. Wir hatten eine Reise gebucht nach Portugal. Und storniert. Weil Grace dazwischen kam.

Dass mich jetzt niemand missversteht: Ich liebe Grace, und ich bereue es nicht, dass ich mich damals in sie verguckt habe. Ihre Art ist unwiderstehlich, und heute finde ich es großartig, dass ich vom ersten Tag an wieder so viel gelernt habe.

Denn mit unserem vorigen Hund lief alles seinen gewohnten Lauf. Wir kannten uns seit 14 Jahren, und jeder wusste vom anderen, was er braucht und wie er tickt. Außerdem sind alte Hunde oft wirklich nett. Die Streitereien mit anderen Hunden sind nicht mehr wichtig, Ruhephasen werden ausgekostet, das Gehen wird weniger und langsamer, Jagdverhalten wird nur noch „ein bisschen“ ausgeführt und der Hund kann viel frei laufen.

Ich musste nichts mehr lernen, außer vielleicht die Maßnahmen für ältere Hunde, wie Physiotherapie, Unterstützung beim Einsteigen ins Auto durch eine Rampe, und das Abschied nehmen am Ende des gemeinsamen Weges…

Mit jedem neuen Hund lernt man dazu

Als Grace kam, wusste ich vom Kopf her, dass ich dazu lernen würde. Aber ich wusste nicht mehr, was das genau bedeutet.

Mir war nicht klar, worauf ich mich eingelassen hatte. Ich wollte viel zu viel und hatte keine Geduld. Ich dachte, dass das von mir als Hundetrainerin erwartet würde, dass mein Hund nach 3 Monaten alles kann. Ist ja kein Welpe mehr! Sie war 8 Monate alt, als sie zu uns kam.

Um es kurz zu machen: Wir üben noch immer. Logisch. Wir werden das ganze Leben lang Dinge trainieren. Es gibt tausend Herausforderungen, und wir hangeln und voran. Kleinschrittig, so wie wir uns wohl fühlen damit.

Was ist nun besser: Welpe oder erwachsener Hund?

Die Frage, was denn nun besser sei, einen Welpen zu nehmen oder lieber einen älteren bzw. erwachsenen Hund ist nicht zu beantworten.

Manche Menschen haben tatsächlich Glück. Sie nehmen einen Hund aus dem Tierschutz auf und müssen sich kaum anstrengen, um ihn zu einem netten, freundlichen und souveränen Begleiter zu machen.

Andere bemerken nach einiger Zeit, dass es doch größere Aufgaben gibt, die zu bearbeiten sind. Seien es Begegnungen mit anderen Hunden, Aggressionsverhalten oder Ängste.

Gerade die Ängste werden von vielen Menschen unterschätzt. Da nimmt man den verängstigten Hund auf, und hofft im Stillen, dass sich die Angst von selbst legt. Nach und nach stellt man fest, dass die Ängste statt dessen immer mehr werden. Sie belasten das Leben des Hundes genauso wie das der Menschen.

Bei Welpen weiß auch niemand, wie sich der junge Hund im Laufe der Jahre verändern wird. Man kann nur versuchen, durch gutes Training das Beste aus ihm zu machen.

Ankommen dauert eher Monate als Tage

Egal ob es sich um einen Welpen handelt oder einen erwachsenen Hund: Das innere Ankommen und sich geborgen Fühlen dauert seine Zeit. Vielleicht sind Welpen darin etwas überlegen, aber vielleicht zeigen sie auch einfach noch viel weniger, wie sehr sie noch fremdeln.

Viele meiner Kunden sagen mir, ihr Hund hätte sich jetzt eingelebt, er sei „angekommen“, wenn er so ca. 2-4 Wochen bei ihnen ist. Ich bezweifle das.

Ich meinte im Mai 2016 auch, dass Grace sicher nach einem Monat spätestens angekommen sei. Bei ihr hat dieser Prozess definitiv sehr viel länger gedauert. Wie lange genau kann niemand sagen, aber ich tippe auf fast ein ganzes Jahr. Dazu kommt natürlich, dass die Junghundezeit bis zum völligen erwachsen werden auch eine schwierige Zeit ist.

Auch das ist etwas, wo jeder Welpenbesitzer eines Tages durch muss. Die Junghundezeit ist viel länger als die Welpenzeit und mindestens ebenso anstrengend.

Egal wie: Ein Neuer Hund braucht Zeit und Geduld

Man kann sich drehen und wenden wie man will. Wer einen neuen Hund zu sich nimmt, wird sich wundern.

Über die Umstellung.

Darüber, dass nichts mehr so ist wie es war.

Dass der neue Hund so ganz anders ist als der alte.

Dass es Probleme gibt, die man noch nie hatte.

Dass man mit dem, was man bisher gelernt hat, nicht klar kommt beim neuen Hund.

Aber auch über die guten Dinge.

Dass dem neuen Hund etwas ganz leicht fällt, wobei man mit dem vorigen Hund solche Schwierigkeiten hatte.

Über die Liebe, die das neue Familienmitglied einem entgegenbringt.

Über die speziellen Einfälle des Hundes, die einen zum Lachen bringen.

Wer sich auf beides einlässt, macht den ersten richtigen Schritt. Akzeptiere den neuen Hund voll und ganz so wie er ist und lenke den Fokus auf das gute Verhalten. Freundliches und durchdachtes Training ist der zweite Schritt. Und schon sieht die Welt wieder ganz anders aus.

Dann wird aller Anfang leicht.

 

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Über die Autorin Bettina Haas

Bettina Haas, Hundetrainerin aus Leidenschaft, zeigt dir, wie du zum besten Freund und Trainer für deinen Hund wirst. Damit du schnell und nachhaltig zum Erfolg kommst und dein Leben mit Hund (wieder) richtig genießen kannst!

20 Antworten

  1. Liebe Frau Haas,

    gerade habe ich Ihren Beitrag gelesen, weil ich genau in dieser Situation bin, einen Welpen zu haben und zu denken, dass mir alles über den Kopf wächst. Ihre Worte machen mir Mut und es tut gut, zu lesen, dass auch andere solche Probleme und Gedanken haben. Wissen Sie, Alma ist nicht mein erster Hund, aktuell lebt ein weiterer Hund in meinem Haushalt, ein ca. 8 Jahre alter Rüde aus dem Tierschutz. Er kam mit etwa 7-8 Monaten zu mir und war auch nicht mein erster Hund. Es war auch mit ihm anstrengend, aber man vergisst das. Und nun sitze ich mit einem Welpen hier und habe das Gefühl, das Leben zieht an einem vorbei, denn außer raus gehen, aufpassen, dass kein Malheur im Haus passiert und zu beobachten wie die beiden Hunde miteinander umgehen, ist nicht viel. Nachts bekommt man wenig Schlaf, man schläft mit dem Welpen im Wohnzimmer, weil er im Schlafzimmer zu sehr vom Hundekumpel abgelenkt wird, wenn der sich Mal bewegt oder zu einem anderen Liegeplatz geht. Die Kleine ist jetzt 3 Wochen hier und wie Sie auch beschreiben, meint man alles tun zu müssen, aber vielleicht sollte ich ihr einfach die Zeit geben zum eingewöhnen. Drei Wochen sind ja nichts im Vergleich. Mit meinem Rüden habe ich gefühlt Monate gebraucht, ihn wirklich zu verstehen und lesen zu können. Die Welpenzeit sollte man in der Tat nicht verklären, denn sie ist hart und ich habe mich sicher mehr als einmal gefragt warum ich mir das angetan habe, wo doch das Leben mit dem Rüden schön unkompliziert war? Aber dann denke ich wieder, dass diese Zeit der Anstrengung vorbei geht und dann ein tolles Team aus beiden wird. Daran glaube ich fest. Jetzt heißt es durchhalten und die Lorbeeren genießen, wenn es soweit ist. Also vielen Dank für Ihre Worte, sie machen Mut.
    Viele Grüße
    Tina

    1. Hallo Tina,

      vielen Dank für den Einblick in Deine Zeit mit dem neuen Welpen. Ich habe festgestellt, dass viele sich selbst vergessen, wenn ein neuer Hund einzieht. Alles dreht sich um den Neuzugang. Und dabei entsteht der Stress.
      Es ist wichtig, dass Du Dich um Dich kümmerst. Überlege, was Dir jetzt gut tun würde. Mache eine Liste von Dingen, die Du sonst immer gerne gemacht hast, die jetzt aber wegen des Welpen völlig in Vergessenheit geraten sind.
      Beginne damit, diese Dinge wieder einzuführen. Liebe Dich selbst, wie Deinen Welpen. 😜

      Ja, und entspannt bleiben, das allerwichtigste ist, dass er Vertrauen zu Dir hat.
      Ich bin sicher, dass ihr alle zu einem tollen Team zusammenwachsen werdet.

      Alles Gute und eine wunderschöne Welpenzeit – mit ganz viel „ME-Time“
      Bettina

  2. Liebe Frau Haas,
    Auch ich habe Ihren Artikel gefunden da ich seit einem anderthalben Monat eine kleine Sheltie Hündin habe. Ich habe sie mit 9 Wochen zu uns geholt-zu einem 4 jährigem Deutschen Schäferhund Rüden und einem 3 jährigen Sheltie Rüden. Mein kleines Rudel ist toll,richtig toll! Aber unterschiedlicher könnten die Hunde nicht sein bzw vergisst man wirklich wie die Welpen- und Junghundphase ist.
    Meinen Schäferhund habe ich mit 7,5 Monaten übernommen-er ist der schönste Schäferhund der Welt, aber ein sehr sehr anspruchsvoller Hund. Er hat ein schwaches Nervenkostüm,hatte vor ganz vielen Situationen oder Dingen Angst,Menschen bereiteten ihm riesen Probleme,hat sich sofort ganz eng an mich gebunden,aber sonst an niemandem. Nicht einmal lösen konnte er sich am Anfang bei jemandem anderem. Alles was er nicht einschätzen konnte,wurde angebrummt und gemeldet. Seine große Stärke-er ist der sozialste Hund den ich kannte und sein toller Spieltrieb. Ich habe viel mit ihm gearbeitet,ihm gezeigt,dass ich alle Situationen für ihn regele und er sich auf mich verlassen kann. Weil er so sozial war,habe ich meinen Sheltierüden ein dreiviertel Jahr später dazu gekauft. Er ist toll-war 15 Wochen als er zu mir kam. Die Beiden haben den ganzen Tag gespielt,lieben sich abgöttisch. Er wurde gefühlt groß ohne Aufwand. Liebt Alles und Jeden. Immernoch. Er ist toll,einfach nur toll, ohne wenn und aber. Das hat auch meinem Schäferhund viel gebracht. Beide haben sich toll entwickelt, laufen fast überall ohne Leine, sind „Vorzeigehunde“ mit denen ich positiv auffalle. Der Schäferhund ist nach wie vor zuhause kompliziert. Aber ich weiß damit umzugehen. Er braucht klare Strukturen und Halt von mir,damit das Zusammenleben in der Familie entspannt ist. Im Juni kam die kleine Sheltie Hündin zu uns. Sie ist etwas zurückhaltender als mein Rüde,sensibler. Ich hatte auch vergessen wie angehängt man mit so einem jungen Hund ist. Mittlerweile ist sie stubenrein,hat sich gut in ihr Rudel eingefunden, läuft gaaaanz viel ohne Leine,hört auch schon richtig gut. Aber sie ist in vielerlei Hinsicht auch wieder eine Herausforderung. Sie ist zurückhaltender mit anderen Hunden, ist schneller überfordert mit Reizen,küsst nicht wie mein Sheltierüde einfach alles und jeden. Ich mache mir deswegen natürlich mehr Gedanken und überlege was ich ihr wann und wieviel von unserer Welt zeige. Am wichtigsten ist mir aberauch,dass sie weiß sie kann mir vertrauen. Immer. Egal in welcher Situation-zumindest bemühe ich mich das leisten zu können. Ich lasse sie mit ausgewählt Hunden im Rudel spielen, wir lernen jede n Tag estwas mehr von der Welt kennen. Sie ist auch einfach wunderwunderschön und entwickelt sich stetig weiter und überzeugt mich. Ich versuche ihr neue Eindrücke näher zu bringen,wir spielen viel und ich genieße die Momente wenn sie herrlich in ihrer Box schlummert und Kraft für neue Abenteuer sammelt.
    Danke für Ihren tollen Blog mit soooo viel Wahrheit!!!
    Liebe Grüße Karolin Gerstenberger

    1. Danke liebe Karolin,

      aus Deinen Worten spüre ich direkt Deine unerschöpfliche Liebe für die Hunde. Jeder einzelne hat einen festen Platz in Deinem Herzen, mit all seiner Individualität.
      Das ist ganz wundervoll, und tut gut, wenn man es liest.

      Ja, die Welpen-und Junghundezeit ist anspruchsvoll. Es hört sich so an, als ob Du alles bereits gut im Blick hast und alles tust, damit es Deinen Hunden und Dir gut miteinander geht.
      Vielen Dank für diesen Einblick – schön, dass mein Blog Dir so gut gefällt, vielen Dank für das Feedback!

      Liebe Grüße
      Bettina

  3. Hallo Frau Haas,

    vielen Dank für den guten Artikel.
    Ich war – wie viele andere sicher auch – der Meinung, dass der Welpe in den Wochen 12 bis 16 möglichst viele Eindrücke sammeln soll. „Was er in dieser Zeit nicht kennenlernt, wird später total ungewohnt für ihn sein“.

    Sie schreiben jedoch „Busfahren, Schifffahren, Auzug fahren, auf einem Bahnsteig stehen, Einkaufszentren durchlaufen ohne Pipi zu machen oder Schlimmeres – all das ist nicht wichtig.“

    Wie finde ich denn hier die richtige Balance zwischen „nicht wichtig“ und „muss er unbedingt gesehen / erlebt haben“? Mir ist schon klar, dass ich mit ihm nicht den Bahnsteig besuchen muss, wenn weder ein Bahnhof direkt nebenan ist oder ich nicht täglich mit ihm Zug fahren muss. Vermutlich ist meine Frage darin begründet, dass ich „Angst“ habe, etwas in den ersten Wochen zu verpassen, wofür es später dann zu spät ist 😉

    Danke & liebe Grüße,
    Tom

    1. Hallo Tom,

      vielen Dank für die Frage.
      Ich gehe im Tempo des jeweiligen Welpen an diese Dinge heran. Wirklich wichtig in dem Training ist, dass der Welpe weiß, dass er jederzeit Unterstützung bei seiner Bezugsperson findet und dass die Bezugsperson weiß, wie sie das leisten kann. Wenn Mensch und Hund diese Dinge gelernt haben, können sie Schritt für Schritt schwierigere Dinge in Angriff nehmen.

      Auf das Beispiel bezogen: Der Welpe muss nicht als erstes auf den Bahnhof, sondern kann irgendwo vorbeifahrende Züge aus der Ferne erleben, und dann immer etwas näher hingehen. Erst wenn er das schon ohne Ängste schafft, kann man überlegen, einen Dorfbahnhof zu besuchen. Ein Stadtbahnhof mit den Menschenmassen kann separat geübt werden, indem man zunächst überhaupt mal irgendwo geht, wo viele Menschen sind – für sehr kurze Trainingseinheiten. Der junge Hund soll sich auf jeden Fall wohl fühlen, sonst kann Gewöhnung gar nicht stattfinden. Das ist unglaublich wichtig zu verstehen.

      Wenn ein Welpe aber zum Beispiel statt „Bahnhof“ Lärm von vorbeifahrenden LKW oder Trecker kennen lernt und da ohne Angst reagiert, wird die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er das auch auf Züge übertragen kann. Trotzdem würde ich vorsichtig und kleinschrittig trainieren, anstatt den Welpen oder jungen Hund auf einmal doch zu überfordern.

      Hoffe das hilft?
      Liebe Grüße
      Bettina

    1. Hallo Petra,
      wenn Du beruhigt bist, freue ich mich sehr – dann ist mein erstes Ziel erreicht. 😊
      Aber warum „verdammt“?

      Vermutlich ist die Welpenzeit gerade super anstrengend, oder?
      Wenn ich noch irgendwie helfen kann, lasse es mich wissen.

      Liebe Grüße
      Bettina

  4. Schönen guten Morgen, ich sitze gerade auf der Couch damit unsere Welpin 14 WO und seit 3 WO hier runter fährt. Sie ist ein Mini Aussie Mädchen und kommt sehr schwer zur Ruhe. Wir haben sie von den Bergen, sie kennt im Haushalt viel aber draußen…ganz viel Stress! Ich denke auch, wie soll ich bitte bis zur 16 Wo das alles gezeigt haben, die fiept im Auto wie blöd und für unsere alte eingefahrene Ehe, ist es echt ne krasse Umstellung. Aber ich stehe dazu, ich wollte ein Leben mit Hund und sie überrascht mich oft mit ihrer Klugheit und vor allem Freude …DANKE für diesen tollen Beitrag!

    1. Hallo Eva, ja, ich verstehe das nur zu gut – ein Welpe ist wirklich (!) eine Umstellung.
      Es ist eine wunderschöne, und zugleich mega anstrengende Zeit – nutzt sie, um eure kleine Hündin kennen zu lernen, und ihr zu zeigen, dass sie euch vertrauen kann.
      Der wichtigste Schritt ist wirklich, gemeinsam zu entspannen und ganz häufig Ruhe zu belohnen.

      Kleine Schritte in den ungewohnten neuen Alltag werden ihr helfen, alles kennen zu lernen.

      Alles Gute und eine schöne, gemeinsame Zeit!
      Herzlich
      Bettina

  5. Schöner Beitrag. Auch schön zu lesen das Menschen vom Fach ebenfalls mal zweifeln und sich irren. Das macht einem als Normalo dann auch Mut.

    LG

  6. Hallo Bettina,

    Ich war auch sehr froh, diesen Artikel gefunden zu haben, denn ich habe manchmal das Gefühl, niemand spricht darüber, dass man mit einem Welpen überfordert sein und sich schwer tun kann, sich an die neue Situation zu gewöhnen, auch wenn man sich sehr bewusst für den Hund entschieden hat und ihn natürlich liebt.
    Wir haben seit 3 Wochen einen Welpen aus dem Tierschutz und man weiß dort eben nicht was man bekommt. Manches, wie die Stubenreinheit ist viel leichter als ich gedacht hatte, aber vieles auch schwieriger. Er ist sehr lebhaft und wild, hat gleichzeitig aber auch Angst auf dem Spaziergang oder vor Besuch bei uns zu Hause. Die erste Woche waren wir nur ganz wenig vor der Tür und haben ihn erst mal im Garten Vertrauen aufbauen lassen. Er lernt schnell aber wir machen eben oft auch wieder 2 Schritte zurück und da es mein erster Hund ist, bin ich oft unsicher, wie ich auf neue Dinge reagieren soll, die er plötzlich macht und die ich nicht immer deuten kann. Ich denke schon, dass wir daran arbeiten und ein gutes Team werden können aber die Welpen Zeit wird oft etwas verklärt von anderen Hundebesitzern und ich habe schon auch mal aus Erschöpfung oder Überforderung geweint, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass ich mir doch mit der Umstellung so schwer tun würde. Das sind Dinge, die man eher selten hört, weil viele vermutlich nicht darüber reden, wenn es ihnen so geht.
    Natürlich bereue ich es auch nicht, ihn aufgenommen zu haben und er schenkt mir auch sehr viel Freude. Dennoch hat er gut getan zu lesen, dass auch dieses Gefühl eben manchmal dazu gehört am Anfang und man damit nicht allein ist.
    Viele Grüße
    Christina

    1. Liebe Christina, vielen Dank für das nette Feedback. Ich finde es auch wichtig, beide Seiten zu erwähnen. Klar ist die Welpenzeit auch toll, der kleine Hund ist niedlich ohne Ende – und trotzdem kommt eigentlich jeder Welpenbesitzer irgendwann an diesen Punkt, wo man einfach nicht mehr kann.
      Das zu erklären und das Wissen darum jedem zugänglich zu machen, sehe ich als Aufgabe von uns Hundetrainern.

      Nochmal vielen Dank für die lieben Worte und ich wünsche Dir ganz viel Freude mit dem jungen Hund. Atme tief durch, es muss nicht alles klappen in den ersten Wochen. Ihr habt ein ganzes Hundeleben miteinander Zeit.
      Alles Gute und liebe Grüße
      Bettina

  7. Hallo Fr. Haas,
    Stimme Ihnen da vollständig zu. Es ist unser 2.Welpe, unsere geliebte Paula ist am 28.10.2022 mit11 1/2 Jahren verstorben. Seit 2 Wochen haben wir einen Welpen (auch wieder Aussi) und ich hoffe es war nicht zu früh, aber es hat sich doch gut angefühlt. Leider ist die Kleine Lea doch ziemlich anstrengend und auch frech 🙄 beißt sehr gerne und läuft mir ständig hinterher. Und da ist das Problem: ich lebe mit meinem Partner zusammen und er ist enttäuscht und traurig, dass sie wohl mich als „Chef“ ansieht. Bei unserer Paula war das genau umgekehrt, sie hat sich mehr zu meinem Partner hingezogen gefühlt, aber trotzdem haben wir fast alles zu dritt gemacht. Was für Möglichkeiten gibt es denn, dass wir auch bei unserer Lea eine Drittbeziehung führen können, so wie bei unserer Paula? Vielleicht sieht mein Partner es aber viel zu eng, sie ist doch erst 11 Wochen alt und kann noch soviel lernen. Ich habe da schon an Aufgabenteilung gedacht. Wäre dies sinnvoll? Ich habe bei den Minuten Gassi gehen nur so meine Bedenken, dass ihr das einfach nicht reicht. Sie hat noch 12 Geschwister und lebte zusätzlich mit 5 großen Aussis zusammen. Sie können sich vorstellen, was da für ein Trubel war. Ich hoffe sehr, dass unsere Lea ein wenig ruhiger wird und wir das gemeinsam im Griff bekommen.
    Gruß Anja

    1. Hallo Anja,

      wie schön, dass wieder ein kleiner Welpe bei Euch Einzug gefunden hat, und mein herzliches Beileid für den Verlust von Paula.
      Es ist nicht einfach, so kurz nach dem Tod eines geliebten Hundes einen jungen Hund als das zu begreifen, was er ist: Ein völlig eigenes Individuum. Paula darf in euren Herzen und der Erinnerung weiterleben, und Lena dürft ihr nach und nach kennen lernen. Sie ist ein anderer Hund, und genauso, wie wir Menschen einmalig sind, sind es auch Hunde.
      Das Hinterherlaufen ist bei einem Welpen völlig normal. Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein Baby ist – und Babys lässt man nicht alleine. Lena möchte lernen, wo ihr jeweils hingeht, und wenn das vollkommen klar ist, wird sie euch nicht mehr auf die Toilette und überall hin folgen…Sie braucht Vertrauen, um sicher zu sein, dass ihre Menschen immer wieder kommen, erst dann kann sie mal in einem Zimmer bleiben, während ihr woanders hingeht.
      Das Beißeln kann von verschiedenen Dingen herrühren: Frustration, Spielaufforderung, Überforderung, zu hohe Erregung… Letzteres, also eine hohe Erregung, ist meistens mit im Spiel. Lernt, wie ihr sie entspannen könnt, und bleibt bei allen Aktionen freundlich und fair.
      Ihr könnt zum Beispiel auf einen Stuhl steigen, wenn sie beißt. Das ist komplett gewaltfrei, entzieht ihr aber eure Anwesenheit für einen Moment. Nach wenigen Sekunden könnt ihr wieder auf den Boden kommen, und am besten etwas tun mit ihr, was ihrer Motivation vermutlich am nächsten kommt. Einen müden Welpen entspannen, einen gelangweilten Welpen mit Training oder einem Spiel beglücken, einem hungrigen Welpen ein paar Leckerchen ausstreuen zum aufsammeln oder als Trainingsleckerchen verfüttern.

      Die Gassilänge ist wirklich nur eine grobe Faustregel. Schaut individuell, wie sich Lena draußen fühlt. Nach meiner Erfahrung ist es allerdings häufig so, dass Welpen aufgeregt werden von einem Zuviel, und selten von einem Zuwenig.
      Gönnt Euch einen Trainer an der Seite, auch wenn ihr schon Hundeerfahrung habt – ein neuer Welpe ist IMMER eine Herausforderung. Ein positiv arbeitender Trainer*in kann euch sicher helfen, dass Lena auch Deinen Partner liebt und ihm vertraut.

      Hoffe das hilft?
      Liebe Grüße
      Bettina

  8. Hallöchen auch! Der Artikel hat mich wirklich beruhigt und auch nachdenklich gemacht. Wir haben seit 5 Wochen einen Hovawart Welpen bei uns, eine Hündin. Vorher hatten wir schon einen Rüden, ich bin auch Trainerin im IGP Sport und hab in unserem Verein immer auch das Alltagstraining betreut. Aber verdammt, ist dieser Hund anders! Anders als ich erwartet hab, anders als ich gehofft habe…und ich hab so Schiss, dass ich es versemmel. Sie ist toll! Aber sehr herausfordernd. Und: sie kommt nicht zur Ruhe. Immer nur im Flur bei uns mit Tür zu. Alles andere hat bisher nicht funktioniert. Kein hinsetzen mit ihr, kein streicheln, kein beruhigendes Sprechen, keine Box (darin findet sie überhaupt nicht zur Ruhe), kein bleiben auf einer Decke (weil sie nicht 10 Sekunden dort bleibt)….Nur in den Flur und Tür zu. Alleine bleiben kann sie super. Durchschlafen auch. Stubenrein ist sie auch. Aber ihr aufgewühltes Wesen (obwohl ich wirklich ruhige Energie ausstrahle) macht mir Sorgen. Ich liebe sie sehr, sie rührt so mein Herz und ich möchte sehr, dass sie einfach glücklich ist bei uns, so wie ihr Vorgänger…

    1. Hallo Daniela,
      vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrung und Gedanken.
      Ich kann Dich sehr gut verstehen mit dem Gefühl. Welpen können eine echte Aufgabe sein, und offenbar hast Du so ein Exemplar erwischt. Du wächst an dieser Aufgabe – das ist das Schöne.
      Wenn sie gut alleine bleiben kann, ist es vielleicht auch etwas, das sie zu schätzen weiß – Zeit alleine, wo sie ihr Nervenkostüm wieder entspannen kann. Vielleicht kann sie ein ruhiges Zimmer mit einem schönen Platz für sich bekommen? Auf dem Flur ist ja doch immer wieder Durchgangsverkehr und manche Hunde glauben dort, alles bewachen zu müssen. Vielleicht wäre das noch eine Verbesserung, aber ich kenne euch und euren Hund nicht, daher ist es gewagt…

      Und noch ein Tipp: Lasse Dir gerne helfen – auch Experten sind mit eigenen Hunden einfach Hundehalter und sehen nicht alles. Ich bin gerne da für Dich, wenn Du jemanden brauchst, der mal bei euch drüberschaut. Denn meistens hat es irgendeinen Grund, wenn ein junger Hund so aufgedreht erscheint und kaum zur Ruhe kommt. Schreibe mir gerne, wenn Du (vermutlich online) meine Unterstützung in Anspruch nehmen möchtest.
      Ansonsten viel Freude mit Deinem Hund und eine wunderschöne Zeit!

      Liebe Grüße
      Bettina

  9. ich höre immer dem Hund beim Training oder neuen singen im Leben zeigen, „geb ihm genug Sicherheit“ wie sieht den diese Sicherheit geben aus ? wen wir neues erkunden. oder einen Hunde oder Menschen Begegnung, Angst oder Unruhe auslöst ???

    1. Hallo Jessy,
      danke für Deine Frage. Wer sagt das denn? Bei mir im Artikel habe ich so einen Satz nicht gefunden. Lies den Beitrag noch mal in Ruhe, darin findest Du viele Ideen.

      Wenn Begegnungen Angst und Unruhe auslösen, solltest Du dafür sorgen, dass das nicht mehr der Fall ist. Zum Beispiel durch einen größeren Abstand.
      Dein Welpe oder erwachsener Hund muss nicht direkt zu fremden Menschen geführt werden oder zu fremden Hunden, wenn es ihn noch ängstigt.

      Du kannst Futter streuen, das Dein Hund aufsammeln kann, wenn ihm etwas unheimlich wird. Allerdings wird er nur fressen, wenn die Angst noch nicht so stark ist – ist sie groß, solltest Du unbedingt mehr Abstand einnehmen. Schaut einfach mal von einer größeren Distanz das an, was ihn ängstigt. Warte, ob sich Dein Hund von selbst annähern möchte. Zwinge oder locke ihn NICHT näher an den Auslöser heran. Gib ihm Rückhalt, schimpfe nicht, sondern sprich freundlich mit ihm. Gib ihm Körperkontakt, wenn er es möchte.

      Es gibt viele Wege aus der Angst – das waren jetzt ein paar spontane Einfälle von mir. Hoffe das hilft Dir – ansonsten hilft Dir ein guter, positiv arbeitender Trainer/Trainerin.

      Liebe Grüße
      Bettina

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