Vermeide diese 8 Fehler beim Rückruf

Rückruf-Traum

8 Fehler, die du beim Rückruf vermeiden solltest

1. Nicht dein richtiges Signal verwenden

Viele Hundebesitzer rufen ihren Hund mal so und mal so. Da hört man von einem schlichten „Komm“ bis zu „Was habe ich dir gesagt? Du sollst kommen! Jetzt komm!“

Nutze immer ein ganz bestimmtes, klares Signal.

Komm ist sowieso nicht so gut geeignet, denn wir sagen es zu oft im normalen Sprachgebrauch. „Ach komm!“ oder „Komm, lass uns essen gehen.“ Da ist der Hund gar nicht gemeint. Wie soll er dann wissen, dass es ein anderes Mal ihn betrifft?

Vermeide also diesen Fehler beim Rückruf und nutze ein neues, ganz eigenes Signal dafür. Ich rufe zum Beispiel: „Zu mir“.

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2. Rufen wenn der Hund gerade wegrennt

Das ist ebenfalls ein sehr häufiger Fehler beim Rückruf, den ich auch selbst gemacht habe mit Charly. Immer wenn er sich zu weit von mir entfernte, habe ich ihn gerufen, und wenn er kam, natürlich gut belohnt. Damit belohnte ich aber auch die große Entfernung. Am Ende kam heraus, dass er immer extra weit nach vorne lief, damit ich ihn rufen sollte.

Mit Grace mache ich es anders. Ich rufe nur, wenn sie gerade brav auf dem Weg läuft und nicht zu weit weg ist.

Mache es mit deinem Hund auch so, und rufe ihn, solange er noch im erwünschten Radius ist.

3. Zu häufig rufen

Wer seinen Hund ständig nervt auf dem Spaziergang, muss sich nicht wundern, wenn der dann genervt ist!  Das Erregungsniveau geht in die Höhe und schon sind unerwünschte Verhalten vorprogrammiert.

Rufe deinen Hund also nicht andauernd, sondern lieber regelmäßig wenige Male mit einer hohen Qualität. Damit meine ich, dass dein Hund richtig gut hört, und du richtig gut belohnst.

4. Zu selten üben

Wenn man dagegen gar nicht oder zu selten übt, geht es auch nicht weiter. Wer sagt, dass die Gassi-Zeit doch die Zeit des Hundes ist und dieser dabei ungestört nur seine Dinge machen sollte, hat es vermutlich schwer, einen guten Rückruf aufzubauen. Von nichts kommt leider auch beim Rückruf nichts.

Bedenke, dass der Rückruf für deinen Hund und dich ein großer Spaß sein soll. Wenn du die passenden Belohnungen nutzt, und selbst mit Freude dabei bist, werdet ihr zusammen viel Spaß haben und viel erreichen.

5.  Rufen, wenn du unsicher bist

Wenn du unsicher bist, ob dein Hund kommt, solltest du nicht rufen.  Warte lieber ab, wenn du eigentlich rufen willst, aber unsicher bist, ob dein Hund auch hören wird.

  • Warte  auf einen Blickkontakt deines Hundes, und rufe dann.
  • Warte bis er von selbst in deine Richtung läuft, und rufe dann.
  • Warte, bis er aufhört, von dir weg zu rennen, und rufe dann.

Dann stehen deine Chancen sehr viel höher.

Diese Regel ist eine der allerwichtigsten. Ich hatte es früher sehr schwer gefunden, nicht zu rufen. Ich wollte meinen Hund irgendwie fast ferngesteuert unter meiner Kontrolle haben. Sobald Charly eine Bewegung machte, die mich beunruhigte, wollte ich rufen.

Damit habe ich ihn nicht nur genervt, sondern ihm auch immer genau dann Aufmerksamkeit geschenkt, wenn er diese Dinge tat.

Heute habe ich mehr Gelassenheit. Entweder ich mache die Schleppleine am Geschirr fest, wenn ich unsicher bin, ob Grace auf mich hören wird, oder ich lasse sie an gut einsehbaren Orten auch mal sausen.

6. An einer Super-Belohnung festhalten

Wenn du eine Super-Belohnung hast, die dich immer retten soll, hast du schlechte Karten. Dein Hund weiß genau: “Wenn ich komme, gibt es die Super-Belohnung!“ Aber da vorne rennt der Hase, und der ist besser als die Super-Belohnung. Das rechnet sich sein Gehirn sofort aus. Und lässt ihn dem Hasen nachjagen.

Besser ist es, wenn du ganz viele verschiedene Belohnungen hast. Dann nämlich bist du genau so überraschend wie die Umwelt, die immer wieder Neues bietet. So ähnlich wie beim Überraschungsei gibt es was zum Naschen, was zum Spielen und eine Überraschung. 

🤪

7. Die Körpersprache sagt was anderes

Achte immer darauf, einladend auf deinen Hund zu wirken, wenn du ihn rufst. „Zu mir“ sagen und auf den Hund zu laufen funktioniert nicht.

Beherrsche dich auch unbedingt, wenn du wütend bist. Wenn dein Hund kommt, sei freundlich, und belohne ihn zumindest mit einer Kleinigkeit, wenn seine Leistung gerade nicht wirklich gut war….

Übrigens ist Kopf streicheln keine Belohnung…

8.  Alles Gute hört mit dem Rückruf auf

Wenn immer alles, was Spaß macht, zu Ende ist, wenn du rufst, musst du dich nicht wundern, wenn dein Hund nicht gerne kommt.

Wenn du ihn aus diversen Gründen anleinen musst, solltest du dafür sorgen, dass es jetzt an der Leine in deiner Nähe noch mal richtig lustig ist.

Mache jetzt den Check. Wie viele dieser Fehler hast du selbst schon mal gemacht?

Wenn es dir gelingt, einen nach dem anderen zu beseitigen, wird dein Rückruf einen Quantensprung nach vorne machen.

_________

So wird dein Ruf unwiderstehlich: Rückruf-Magie

Über die Autorin Bettina Haas

Bettina Haas, Hundetrainerin aus Leidenschaft, zeigt dir, wie du zum besten Freund und Trainer für deinen Hund wirst. Damit du schnell und nachhaltig zum Erfolg kommst und dein Leben mit Hund (wieder) richtig genießen kannst!

3 Antworten

  1. Und zack erwischt man sich dabei, wie kleine Fehler einschleichen! Ich muss besser auf mich aufpassen, wann und wie ich belohne!
    Vielen lieben Dank für die Anregungen….🐾👣❣

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