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6 Tipps, wie dein Hund nicht dick wird durch Futterbelohnungen
Hast du auch die Sorge, dass dein Hund dick wird, wenn du ihm im Training Leckerchen gibst? Dabei ist diese Sorge völlig unbegründet. Erfahre 6 Gründe, warum dein Hund nicht dick wird durch Futterbelohnungen.
1. Tipp: Du kannst die passende Größe wählen
Futterbelohnungen müssen nicht riesig sein. Wenn du ein Verhalten aufbaust, und schnelle 10 Wiederholungen machst, genügt es vollkommen, etwa erbsengroße Futterbröckchen zu nehmen. Es geht mehr um die Geste. „Ja, das ist gut!“ erfährt dein Hund auch mit einem kleinen Leckerchen. Es macht ja sogar viel mehr Sinn, denn wenn dein Hund lange kaut, geht unnötig Zeit verloren. Das ideale Futter lässt sich leicht und schnell schlucken.
Ich gebe zu, dass ich gerade festgestellt habe, dass Grace draußen schon gerne etwas größere Stücke bekommt. Dafür mache ich aber meistens nicht 10 Wiederholungen nacheinander, denn ich möchte das Verhalten in jeder Situation abrufen können, und nicht nur dann, wenn sie sowieso schon voll auf mich konzentriert ist.
Geht es mir darum, ein Verhalten von der Situation in der Wohnung in die Situation woanders zu übertragen, nehme ich wieder kleine Stücke und „erkläre“ ihr damit, wie zuvor im Haus, worum es geht. Dann gibt es auch viele Wiederholungen.
2. Tipp: Du planst die Futtermenge
Wenn du Futter verwendest, um gutes Verhalten zu trainieren, gibst du das Futter nicht unkontrolliert. Du stopfst deinen Hund nicht den ganzen Tag voll. Es gibt Ruhezeiten, in denen gar nichts stattfindet. Und selbst wenn dein Hund zwischendurch zur Beschäftigung auch mal einen Kauartikel bekommt, ein Stück Pansen oder einen Ochsenziemer, ist das kein Problem.
Du gibst ihm genug Futter morgens und abends in den Napf, um fast satt zu werden, aber nur so viel, dass er nicht dick wird. Und du teilst dir die Futterbelohnungen ein bisschen ein, damit du nicht ein Pfund Käse oder Wurst an einem Tag fütterst…
Ist dein Hund bereits zu dick? Auch das ist kein Problem. Wenn möglich gib ihm ein wenig mehr Bewegung. Egal ob ihr etwas länger und flotter spazieren geht, ob dich dein Hund beim Joggen begleitet oder am Fahrrad mitlaufen kann, oder ob du ihm öfter mal Freilauf gewähren kannst – jede Bewegung ist gut, vorausgesetzt, dein Hund ist gesund.
Beim Futter gilt die gleiche Regel wie für alle Hunde: so viel im Napf, dass der Hund nicht hungrig ist, und so wenig, dass er a) noch Leckerchen nehmen mag und b) nicht zunimmt oder sogar langsam ein wenig abnimmt.
Eine weitere Alternative für Hunde, die schnell zunehmen, ist das Schleckerchen. Es ist im Prinzip ein Deoroller, nur ohne Deo. Statt dessen füllst du ihn selbst mit einem ziemlich dünnflüssigen Breichen, und dein Hund schleckt am Roller daran. Weitere Informationen zum Lesen findest du bei den Easy Dogs und bei Manuela Zaitz.
3. Tipp: Du trainierst an ein oder zwei Verhalten
Du gibst dein Futter für ein oder zwei bestimmte Verhalten. Das bedeutet, dass du nicht an zig Dingen gleichzeitig trainierst, sondern dir aus deiner Liste die zwei dringendsten heraus nimmst, und dafür Futterbelohnungen einsetzt.
Grace hat gerade gelernt, an lockerer Leine zu gehen und mir immer mal ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Das habe ich vor allem auf zwei unserer Routen trainiert, die mehr im Örtlichen Bereich liegen. Dort geht sie immer an der Leine, und es gibt kein Wild.
Auf den Wald-und Feld-Runden übe ich die freiwillige Umorientierung sowie freiwilliges Stehen bleiben im Freilauf, und den Rückruf. Das sind zwar drei Sachen, aber das schrumpft sehr schnell auf zwei zusammen, weil sie gelernt hat, sich auch umzudrehen nach mir, wenn sie stehen bleibt. Die beiden Verhalten sind also stark verwandt, sie bedeuten eine Kontaktaufnahme mit mir.
Du kannst auch neue Übungen zu Hause beginnen, während du auf dem Spaziergang an anderen Dingen trainierst.
So kannst du also in verschiedenen Situationen auch insgesamt an mehr als zwei Verhalten üben. Es ist aber nicht nötig. Du kannst genau so gut auch ein oder zwei Verhalten gut trainieren, und dir dann das nächste vornehmen.
4. Tipp: Du verringerst die Futterbelohnung nach und nach
Die gut trainierten Verhalten werden dann nicht mehr jedes Mal hochwertig belohnt. Wie und wann du genau die Verstärker abbaust, ist aber ein eigenes Thema.
Egal welche Lösung für dich, den Hund und das Verhalten gerade am besten ist, du wirst mit immer weniger Leckerchen auskommen.
Achte aber darauf, ob das Verhalten wirklich so gut bestehen bleibt, wie du es trainiert hast. Wenn es schlechter wird, verstärkst du es nicht häufig genug, oder hast zu früh begonnen, die Belohnungen zu reduzieren. Oder ist vielleicht deine Belohnung kein Verstärker?
5. Tipp: Du kannst ein „Ende“-Signal geben
Wenn du das Luxusproblem erkennst, dass dein Hund gar nicht aufhören möchte, sein neu gelerntes Verhalten zu zeigen, gibst du dein Ende-Signal. Damit sagst du ihm, dass er das Verhalten nicht mehr zeigen muss, denn es wird jetzt erst mal nicht mehr belohnt. Der Kiosk hat sozusagen mal kurz geschlossen.
6. Tipp: Du kannst zusätzlich andere Verstärker nutzen
Du bist nicht darauf angewiesen, ausschließlich Futterbelohnungen zu nutzen. Ganz im Gegenteil! Je mehr verschiedene Belohnungen du für deinen Hund hast, um so besser ist es.
Bei allen gedachten Belohnungen heißt es: Der Hund muss sie mögen! Es geht also nicht darum, was dir gefällt, sondern es geht um deinen Hund.
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