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Die 5 häufigsten Irrtümer über Welpen – und was die Wahrheit ist

5 Irrtümer über Welpen

Die 5 häufigsten Irrtümer über Welpen

und was wirklich stimmt 

Irrtum Nr. 1:

„Welpen müssen sofort lernen, dass sie in der Hierarchie ganz unten stehen.“

Welpen müssen vor allem lernen, dass sie ihren Bezugspersonen in jeder Situation vertrauen können. Der Irrtum, dass Hunde die Weltherrschaft beanspruchen, wenn wir sie nicht ständig unterdrücken, ist offenbar kaum aus der Welt zu schaffen. Höre auf deinen Bauch: Was soll dein Hund sein für dich? Ein Sklave, der zu gehorchen hat? Oder ein Freund und Familienmitglied, für das du sorgen und es beschützen willst? Der Gehorsam entsteht durch gutes Training, nicht durch Dominanzgebaren der Menschen. Gegenseitiges Vertrauen ist der Grundstein für das Zusammenleben. 

Irrtum Nr. 2:

„Es ist sehr wichtig, Sitz, Platz, Fuß und Bleib schon so früh wie möglich zu trainieren, sonst lernt der Hund es nicht mehr.“

Es gibt in den Entwicklungsphasen junger Hunde bestimmte Zeitfenster, in denen Lernen besonders schnell und nachhaltig vonstatten geht. Viel wichtiger als Sitz, Platz & Co ist allerdings, den Welpen gute Erfahrungen mit Menschen und anderen Hunden machen zu lassen. Aber selbstverständlich können auch für diese Signale schon Grundsteine gelegt werden.

Irrtum Nr. 3:

„Welpen müssen bis zur 12. Woche alles kennen gelernt haben, was zu ihrem Leben gehören wird.“

Welpen müssen tatsächlich sozialisiert werden. Sozialisation bedeutet, angepasstes Verhalten an Sozialpartnern zu lernen. Sozialpartner unserer Hunde sind einmal wir Menschen, und zum anderen fremde und mit im Haushalt lebende Hunde, Katzen und andere Tiere. Soll der Hund am Pferd mitlaufen können, wird auch das Pferd in die Sozialisation eingebunden.

Sozialisation bedeutet nicht, dass der kleine Welpe in nur wenigen Wochen ein wahres Marathonprogramm durchlaufen muss, damit er in seiner Umwelt angepasst „funktioniert“.

Das Zeitfenster für die besonders schnellen Lerneffekte ist außerdem etwas länger: man geht heute davon aus, dass es solche Zeitfenster bis zur 16. Woche gibt. Und auch darüber hinaus muss immer wieder an der weiteren Sozialisation gearbeitet werden, denn die Welpenzeit ist nur der Grundstein für das spätere Verhalten. Das Haus darauf wird während des gesamten Lebens gebaut.

Wenn dein Welpe in diesen Zeitfenstern gelernt hat, dass er dir vertrauen kann, du für ihn sorgst und ihm hilfst, schwierige Situationen zu bewältigen, wird er auch nach dieser Zeit neue Aufgaben lernen können, wie Bus/Straßenbahn/Zug fahren oder durch ein Einkaufszentrum gehen. Setze Prioritäten, statt deinen Welpen durch einen Sozialisierungsmarathon zu überfordern.

Irrtum Nr. 4:

„Der Welpenschutz ist ja noch aktiv, mein Hund tut ihrem nichts!“

Welpenschutz existiert im Familienverband. Fremde Hunde sind nicht Teil des Familienverbandes, und einen generellen Welpenschutz gibt es nicht. Du bist also nicht der Verantwortung entbunden, wenn du mit deinem Welpen einen fremden Hund triffst. Beobachte den Hund: geht er freundlich auf deinen Welpen zu? Macht er vielleicht sogar eine Spielaufforderung? Prima, Glück gehabt. Sieht er dagegen bedrohlich aus, mit hoch aufgerichteter Haltung, kurzen Maulwinkeln, geht frontal auf deinen Welpen zu – schirme dein Fellkind ab, stelle dich dazwischen, geh in die Hocke und halte den fremden Hund mit beiden Armen von dir weg, oder mache einen großen Bogen um ihn. Auch auf den Arm nehmen ist erlaubt, sofern dein Hund es kennt und mag. Achte nur darauf, den anderen Hund nicht durch deine Bewegung zum Hochspringen und Nachfassen zu animieren.

Irrtum Nr. 5:

„Die machen das unter sich aus, das ist für ihre Entwicklung äußerst wichtig.“

Wenn Welpen miteinander spielen, sollte der Mensch auf jeden Fall sehr aufmerksam beobachten. Es ist nicht immer Spiel, was wie Spiel aussieht! Wenn es kein echtes Spiel mehr ist, leidet einer der Welpen, und macht gerade schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden. Das sollte nicht passieren, denn er wird es abspeichern, und bei der nächsten Begegnung bereits mit Angst oder starkem Abwehrverhalten, also Aggression reagieren. Je nachdem, was für ihn erfolgreich ist, festigt sich die Strategie sehr schnell. Wenn sein Mensch ihm nicht aus der Situation hilft, verliert der Welpe auch einen Teil seines Vertrauens in seine Bezugsperson.

Einmischen kann also durchaus wichtig und richtig sein. Allerdings soll sich auch durch das Einmischen kein Hund bedroht fühlen, erschreckt oder gar bestraft werden. Freundliches Trennen ist der richtige Weg. Danach ist es sinnvoll, die Hunde mit Sichtkontakt zueinander, aber in ausreichendem Abstand zu entspannen. Denn in vielen Fällen führt eine zu hohe Aufregung zu dem unerwünschten Verhalten.

 

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Über die Autorin Bettina Haas

Bettina Haas, Hundetrainerin aus Leidenschaft, zeigt dir, wie du zum besten Freund und Trainer für deinen Hund wirst. Damit du schnell und nachhaltig zum Erfolg kommst und dein Leben mit Hund (wieder) richtig genießen kannst!

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